„Die Lehrer nehmen uns auch nicht ernst.“ Partizipation von bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen in der Schule
Schlagwörter:
Bildungsbenachteiligung, Partizipationserfahrungen, Partizipationsvorstellungen, Demokratiepädagogik, Naturerfahrung, UmweltgerechtigkeitAbstract
Der Artikel setzt sich mit Partizipationserfahrungen bildungsbenachteiligter Kinder und Jugendlicher auseinander, wobei von einem Zusammenhang von Bildungsbenachteiligung und geringen Partizipationsmöglichkeiten ausgegangen wird. Vor diesem theoretischen Hintergrund werden die Partizipationsvorstellungen von bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen mittels Gruppendiskussionen empirisch rekonstruiert. Die folgenden Aspekte konnten dabei herausgearbeitet werden: Macht und Ohnmacht, Partizipation in Schule, Kommune und Gesellschaft, Scheinpartizipation, Stigmatisierung.
Schule als Erfahrungs- und Entwicklungsraum, der durch Partizipation und inklusive Bildung gestaltet ist, kann Bildungsgerechtigkeit fördern und damit Inklusion auch über die Grenzen von Schule hinaus begünstigen. In unseren Untersuchungen, in denen mit bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen während der Unterrichtszeit naturpädagogisch gearbeitet wurde, zeigte sich allerdings, dass Partizipationsmöglichkeiten kaum vorhanden waren und demzufolge das Partizipationsverständnis vorwiegend von Ohnmacht und Passivität geprägt war. Der Umstand der Bildungsbenachteiligung wirkt sich darüber hinaus negativ verstärkend aus, sodass in diesem Fall das inklusive Potenzial von Schule zur Kompensation von Ungerechtigkeiten durch partizipative und inklusive Ansätze nur wenig zu erkennen war. In unserem Projekt wurden allerdings konsequent Möglichkeiten zur aktiven Teilnahme geschaffen, sodass im Laufe eines Jahres schließlich Veränderungsprozesse bezüglich der Partizipationserfahrungen nachgezeichnet werden konnten.
Zusammenfassung in Einfacher Sprache:
Schüler und Schülerinnen mitbestimmen lassen
Im Text geht es um Kinder und Jugendliche, die in ihrem Leben und auch in der Schule benachteiligt sind. Zum Beispiel: Weil sie nicht so gut Deutsch sprechen. Oder weil sie zu Hause keine Hilfe beim Lernen bekommen. Diese Kinder und Jugendlichen haben oft die Erfahrung gemacht: Ich kann nicht mitbestimmen. Meine Meinung ist nicht wichtig.
Die Autor*innen vom Text denken: Es gibt einen Zusammenhang. Weil die Kinder und Jugendlichen in der Schule benachteiligt sind, können sie oft nicht mitbestimmen. Und weil sie oft nicht mitbestimmen können, sind sie in der Schule benachteiligt.
Schule sollte inklusiv sein. Das heißt: Alle Kinder und Jugendlichen sollen so akzeptiert werden, wie sie sind. Und Schule sollte partizipativ sein. Das heißt: Die Kinder und Jugendlichen sollten in Entscheidungen eingebunden werden. Sie sollten mitbestimmen können. So kann man dafür sorgen, dass alle die gleichen Chancen in der Schule haben.
Die Autor*innen haben Kinder und Jugendliche dazu befragt. Und sie haben ein Projekt an einer Schule gemacht. Das Projekt hat gezeigt: Es hat positive Auswirkungen, wenn Kinder und Jugendliche mitentscheiden können.
In Einfache Sprache übersetzt von Maria Calow
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