Partizipative (Biographie-)Forschung – Bioecological Model und Tool für einen niederschwelligen Zugang in der Arbeit mit inklusiven Gruppen

Autor/innen

  • Marlena Dorniak Universität Bielefeld

Schlagwörter:

Partizipation, Biographieforschung, Jugendliche ohne Schulabschluss, Partizipative Forschung, Bioecological Model, Bioecological Tool, Schulentwicklung, niederschwelliger Zugang zu Forschung

Abstract

Der Anspruch, pädagogische Situationen sowie Forschungskontexte partizipativer zu gestalten, wächst zunehmend. Zugleich zeigt sich dies als sehr voraussetzungsvoll: Mit einer in Forschung sowie Partizipationsprozessen größtenteils unerfahrenen Gruppe gemeinsam zu forschen ist herausfordernd und komplex. In diesem Beitrag wird ein niederschwelliger Zugang zu partizipativer Forschung vorgestellt. Dazu werden neue Überlegungen und Anwendungsmöglichkeiten des von Bronfenbrenner entwickelten Bioecological Model aufgezeigt, das im Kontext eines partizipativen Forschungsprojekts zum Bioecological Tool umfunktioniert wurde. Die Anwendung des Tools wird im Beitrag detailliert erläutert, sodass eine Adaptation durch andere Praktiker:innen und Forscher:innen möglich ist. Das Tool ermöglicht es, eine große Bandbreite an Einflussfaktoren und deren Wechselwirkungen – auch auf systemischer Ebene – aufzuzeigen, die auf die Einzelperson, aber auch die sie umgebenden Systeme wirken. Es eignet sich zur Nutzung in qualitativer partizipativer Forschung sowie in pädagogischen Situationen. So findet es Anwendung in Gruppenkontexten, beispielsweise im Unterricht und im Schulleben, bei außerschulischen Angeboten oder in der Schulentwicklung, aber auch in Einzelkontexten wie in der Biographieforschung oder in Präventions- und Interventionsgesprächen. Im hier dargestellten Anwendungsbeispiel mit Jugendlichen ohne Schulabschluss konnte mit Hilfe des Bioecological Tool aufgezeigt werden, welche diversen Faktoren einen Einfluss auf den schulischen Werdegang einer Person haben können. Es zeigt sich, dass dieses Tool helfen kann, die Komplexität des Forschungsprozesses zu reduzieren und damit einen ertragreichen Prozess zu ermöglichen. Dies ist insbesondere in inklusiv zusammengesetzten Gruppen von Vorteil, indem es beispielsweise Personen mit geringer Schriftsprachenkenntnis erleichtert, am Forschungsprozess teilzunehmen.

 

Zusammenfassung in Einfacher Sprache:

Eine neue Methode für inklusive Forschung

Im Text geht es um inklusive Forschung. Man kann auch sagen: Partizipative Forschung. Das bedeutet: Forscher und Forscherinnen forschen mit anderen Menschen zusammen. Zum Beispiel: Mit Menschen mit Behinderungen oder mit Schülern und Schülerinnen. Im Text geht es um eine gemeinsame Forschung mit Jugendlichen ohne Schulabschluss.

Inklusive Forschung kann schwierig sein. Denn: Vielleicht haben einige Menschen vorher noch nie geforscht. Dann kennen sie sich nur wenig mit Forschung aus. Oder: Einige Menschen können vielleicht nicht gut lesen oder schreiben.

Deshalb wird im Text eine neue Methode vorgestellt. Diese Methode soll bei inklusiver Forschung helfen. Die Methode heißt: Bioecological Tool. Das ist Englisch. Tool bedeutet: Methode.

Die Methode kann für verschiedene Forschungen und verschiedene Themen genutzt werden. Im Text wird die Methode genau erklärt, damit andere inklusive Forschungsgruppen die Methode auch nutzen können.

In Einfache Sprache übersetzt von Maria Calow

Autor/innen-Biografie

  • Marlena Dorniak, Universität Bielefeld

    Marlena Dorniak ist ausgebildete Sonderpädagogin. Derzeit promoviert sie an der Universität Bielefeld. Ihre Forschung ist partizipativ ausgerichtet und beschäftigt sich u. a. mit sozialer Ungleichheit und Lösungsansätzen für diese.

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Veröffentlicht

29.09.2024

Ausgabe

Rubrik

Partizipation von Schüler*innen in der Schulentwicklung

Zitationsvorschlag

Dorniak, M. (2024). Partizipative (Biographie-)Forschung – Bioecological Model und Tool für einen niederschwelligen Zugang in der Arbeit mit inklusiven Gruppen. Zeitschrift für Inklusion, 19(3), 172-194. https://inklusion-online.net/index.php/inklusion-online/article/view/786