Wohlbefinden, Lebenszufriedenheit und Belastungserleben junger Menschen mit Behinderungserfahrung in Zeiten der COVID-19-Pandemie. Ergebnisse der quantitativen Studie „Jugend und Corona“
Schlagwörter:
COVID-19, Jugendforschung, Behinderung, Inklusion, Diversität, WohlbefindenAbstract
Der vorliegende Beitrag beleuchtet Wohlbefinden, Lebenszufriedenheit und Belastungserleben junger Menschen mit Behinderungserfahrung während der COVID-19-Pandemie. Grundlage sind quantitative Daten der bundesweit durchgeführten zweiten Erhebung der Studie „Jugend und Corona“ (N = 7.038). Die Ergebnisse zeigen, dass Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit besonders dann als niedrig und das Belastungserleben von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Behinderung/Beeinträchtigung dann als hoch eingestuft werden, wenn die Befragten keine Unterstützung im Umfeld erfahren. Im Vergleich zu jungen Menschen, die sich als ‚nicht beeinträchtigt und behindert‘ einordneten, zeigen sich signifikante Unterschiede. Die Ergebnisse verweisen auf die Notwendigkeit eines diversitätssensiblen Zugangs zum Pandemieerleben junger Menschen. Ihre Handlungsfähigkeiten, aber auch Unterstützungsbedarfe sind nicht ausschließlich auf Basis ihres Lebensalters zu bestimmen, sondern erfordern – auch über die Pandemie hinaus – einen differenzierten Blick auf die Vielfalt jugendlicher Lebenswelten. Je nach Wohnort, Geschlecht, psychischer und physischer Situation, Familienlage oder Aufenthaltsstatus sind junge Menschen unterschiedlich von der Pandemie betroffen und haben differente Bedürfnisse. Diese müssen im Sinne eines gesamtgesellschaftlichen Inklusionsverständnisses von Wissenschaft, Praxis und Politik wahrgenommen werden und verlangen danach, junge Menschen in die Debatte einzubeziehen.
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Copyright (c) 2021 Anna Lips, Kris-Stephen Besa, Caroline Schmitt, Lea Heyer
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