Behinderte Übergänge? Bildung und Behinderung beim Übergang in den Arbeitsmarkt in europäischen Ländern

Autor/innen

  • Jonna M. Blanck Humboldt-Universität zu Berlin
  • Christian Brzinsky-Fay Universität Hamburg
  • Justin J. W. Powell Universität Luxemburg

Schlagwörter:

Bildung, Übergang, Arbeitsmarkt, Behinderung, Förderschule, sonderpädagogischer Förderbedarf, Inklusion, europäischer Vergleich

Abstract

Der Zugang zum Arbeitsmarkt ist wesentlich für gesellschaftliche Teilhabe. Am Übergang nach der Schule werden hierfür entscheidende Weichen gestellt. In der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung (UN-BRK) verpflichten sich die Vertragsstaaten, Menschen mit Behinderung den Zugang zu Berufsausbildung und Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Dennoch gibt es erhebliche Unterschiede im Zugang zum Arbeitsmarkt und auch den Übergängen nach der Schule zwischen Menschen mit und ohne Behinderung. Hierfür spielen Bildungszertifikate eine zentrale Rolle, wobei junge Erwachsene mit Behinderung ein erhöhtes Risiko haben, nur eine geringe formale Bildung zu erwerben. Allerdings unterscheiden sich Länder in den institutionellen Arrangements, insbesondere im Bildungssystem und im Arbeitsmarkt sowie im Zugang, den Jugendliche mit Behinderung zu formaler Bildung haben. Diese Faktoren können Übergangsprozesse stark beeinflussen oder gar behindern. Ländervergleichende Analysen der Übergänge von Menschen mit Behinderung von der Schule in den Arbeitsmarkt sind jedoch selten, so dass zentrale Fragen danach, welche Rahmenbedingungen für erfolgreiche Übergänge förderlich sind, offenbleiben. In dieser Studie werden vor diesem Hintergrund 31 europäische Länder anhand der Mikrodaten der rotierenden Panels der European Statistics on Income and Living Conditions (EU-SILC) sowie Daten der European Agency for Special Needs and Inclusive Education (EASNIE) daraufhin analysiert, wie die Übergänge von der Schule in den Arbeitsmarkt von jungen Menschen mit Behinderung aussehen und wie Bildung und Behinderung zusammenwirken und so die Übergänge von der Schule in den Arbeitsmarkt beeinflussen. Ein Fokus auf vier deutschsprachige Länder (Deutschland, Luxemburg, Österreich und Schweiz) verdeutlicht, wie divers Übergänge auch innerhalb von Ländern mit ähnlichen Bildungssystemen verlaufen können und verweist auf weiteren Forschungsbedarf zu den Mechanismen, welche den Übergangsprozessen von Menschen mit Behinderung zugrunde liegen.

Autor/innen-Biografien

  • Jonna M. Blanck, Humboldt-Universität zu Berlin

    Jonna M. Blanck ist Juniorprofessorin für Transitionsprozesse im Bildungssystem unter Berücksichtigung von Beeinträchtigungen und Behinderungen an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Übergangsforschung, (inklusive) Bildung, Behinderung und soziale Ungleichheit.

  • Christian Brzinsky-Fay , Universität Hamburg

    Christian Brzinsky-Fay ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hamburg. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Methoden der empirischen Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Lebensverlaufsforschung sowie Übergänge von der Schule in Erwerbstätigkeit.

  • Justin J. W. Powell, Universität Luxemburg

    Justin J. W. Powell ist Professor für Bildungssoziologie und Head of Department of Social Sciences an der Universität Luxemburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen inklusive Bildung, Vergleichende Institutionenanalysen, soziale Ungleichheit und Disability Studies.

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Veröffentlicht

26.11.2024

Ausgabe

Rubrik

Artikel der Gastherausgeber*innenschaft

Zitationsvorschlag

Blanck, J. M., Brzinsky-Fay , C., & Powell, J. J. W. (2024). Behinderte Übergänge? Bildung und Behinderung beim Übergang in den Arbeitsmarkt in europäischen Ländern. Zeitschrift für Inklusion, 19(4), 1-25. https://inklusion-online.net/index.php/inklusion-online/article/view/803