Die interaktive Konstruktion von Blindheit in der Serie „Wir sind Anwalt“
Eine kritische Analyse im Spannungsfeld von Arbeitsassistenz
Schlagwörter:
Critical Blindness Studies, Fernsehserie, Ableismus, Stigmatisierung, DispositivanalyseAbstract
Zum Thema Inklusion zählt auch die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung am Arbeitsleben, die in der seit 2018 von der ARD ausgestrahlten Fernsehserie „Wir sind Anwalt“ verhandelt wird. In diesem Beitrag wird rekonstruiert, wie die blinde Rechtsanwältin Romy Heiland und ihre Arbeitsassistenz Ada Holländer interagieren und welches Bild von Blindheit dadurch gezeichnet wird. Das als leitend gewählte Dispositiv-Konzept dient dabei als Analyseraster. Die These ist, dass die im Behinderungsdispositiv prozessierten Wissensordnungen helfen, die Darstellung in der Serie mit ableistischen Subjektentwürfen zu verknüpfen. Es zeigt sich, dass Stigmatisierungen eher als Stilmittel eingesetzt statt überwunden werden. Scheinbar hat sich das als individualistisch entworfene hegemoniale Differenz-Wissen erfolgreich durchsetzen können und ein vornehmlich medizinisch-defizitäres Verständnis von Blindheit reproduziert.
Downloads
Veröffentlicht
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2024 Miklas Schulz
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.