„(...) des durchschaun die Schüler net gleich (...)“ – Das Maskieren von Differenz durch Lehrkräfte am inklusiven Gymnasium.
Eine mehrebenenanalytische Betrachtung.
Schlagwörter:
Maskieren, Mehrebenenanalyse, Ethnografie, Grounded Theory, Gymnasium, inklusiver Unterricht, Differenz Behinderung/Nicht-Behinderung, DifferenzforschungAbstract
Aktuelle Erkenntnisse der schulpädagogischen Differenzforschung (siehe z.B. Becker et al. 2020; Fritzsche 2015; Schuhmann 2014; Merl 2019) weisen darauf hin, dass besonders inklusive Schulen mit einer Programmatik der De-Kategorisierung (Katzenbach 2015) konfrontiert sind. Weitestgehend ungeklärt sind bislang jedoch Mechanismen, die diese Nicht-Sagbaren Zuschreibungen wie z.B. behindert/nicht-behindert im Unterricht mit sich führen und welche Folgen das für die betroffenen Schüler:innen hat. Der Beitrag untersucht anhand von ethnografischen Beobachtungs- und Interviewdaten, die beide mittels der Grounded Theory (Strauss und Corbin 1996) ausgewertet wurden, wie Differenzen von Schüler:innen im Kontext eines inklusiven Gymnasiums (de-)maskiert werden. Durch die Mehrebenenanalyse (Helsper et al. 2010) der unterschiedlichen Datensorten wird ein Blick auf die Folgen der inklusiven Exklusion ermöglicht, die erst durch die Maskierung von Differenz (behindert/nicht-behindert) durch die Lehrkräfte entstehen. Dabei wird die These aufgestellt, dass Maskierungen von Lehrkräften mit einer hohen Brisanz einhergehen, so sie im unterrichtlichen Handeln weitestgehend versuchen, vermeintlich illegitime Differenzsetzungen zu verdecken und verdeckt zu lassen, wenn Schüler:innen sie offenlegen oder thematisieren.
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