Elternschaft von Menschen mit sog. geistiger Behinderung im Kontext von Schule
Schlagwörter:
Begleitete Elternschaft, Eingliederungshilfe, Kinder- und Jugendhilfe, SchuleAbstract
Das Thema Behinderung und Schule ist zumeist auf Schüler*innen konzentriert. Eine Gruppe, bei der sich Probleme der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule zuspitzen, sind Familien mit Eltern mit sog. geistiger Behinderung. Sie haben in der Regel selbst belastende Erfahrungen mit der exkludierenden Wirkung des schulischen Bildungsangebotes gemacht, müssen sich immer wieder mit der Infragestellung ihrer Erziehungskompetenz auseinandersetzen und stehen unter intensiver Beobachtung des professionellen Hilfesystems. Mit Bezug auf das Konzept des ‚Ableism‘ soll verdeutlicht werden, wie Eltern mit sog. geistiger Behinderung in der Interaktion mit dem Bildungssystem Bildungs- und damit einhergehend auch Erziehungsunfähigkeit zugeschrieben wird. Im empirischen Teil beziehen wir uns in diesem Beitrag auf Interviews mit Eltern mit sog. geistiger Behinderung und mit erwachsenen Töchtern, um ihre subjektive Perspektive auf die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus zu rekonstruieren. Im Ergebnis plädiert der Beitrag dafür, die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus im Falle der Zuschreibung einer sog. geistigen Behinderung als Herausforderung für die Weiterentwicklung der Unterstützung durch die Kinder- und Jugendhilfe, durch die Eingliederungshilfe und die schulischen Akteure ernst zu nehmen.
Downloads
Veröffentlicht
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2022 Dr. Miriam Düber, Prof. Dr. Albrecht Rohrmann
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.