Erziehung und Bildung in gemeinsamer Zuständigkeit?
Empirische Befunde zu Zuständigkeitsvorstellungen von Eltern und Lehr- und Fachkräften an inklusiven Sekundar- und Gesamtschulen
Schlagwörter:
Schulische Inklusion, Eltern-Schule-Kooperation, Zuständigkeiten, Erziehungs- und BildungspartnerschaftenAbstract
Vor dem Hintergrund der Umsetzung schulischer Inklusion und gesellschaftlicher Entwicklungsprozesse unterliegen das Verhältnis von Familie und Schule und damit auch die Zuständigkeiten der beiden Sozialisationsinstanzen einem Wandel. Eine gemeinsame Zuständigkeit für Erziehungs- und Bildungsziele gilt dabei als Grundlage einer Verbindung inner- und außerschulischer Förderprozesse. Unklar ist bisher jedoch, ob die normative Forderung einer Erziehungs- und Bildungspartnerschaft auch die Vorstellungen der beteiligten Akteur*innen abbildet. Im Beitrag werden daher die Zuständigkeitsvorstellungen von Eltern und Erziehungsberechtigten (N = 1.089, davon 73 Eltern von Schüler*innen mit sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfen) und Lehr- und Fachkräften (N = 194) an inklusiven Gesamt- und Sekundarschulen in Nordrhein-Westfalen untersucht. Die Ergebnisse verweisen darauf, dass sowohl ein großer Teil der Eltern als auch der Lehr- und Fachkräfte Bildung und Erziehung als gemeinsame Aufgaben verstehen. Allerdings sieht ein Teil der Befragten nach wie vor Erziehungsziele tendenziell in der Zuständigkeit der Eltern und die Vermittlung von Wissen in der Zuständigkeit der Schule. Eltern von Kindern mit sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfen vertreten dabei häufiger Vorstellungen einer gemeinsamen Zuständigkeit. Implikationen für die Gestaltung der Zusammenarbeit mit Eltern an inklusiven Schulen werden diskutiert.
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