Die Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus im Rahmen des Förderplanprozesses als Chance für Kinder mit Unterstützungsbedarf

Empirische Befunde zu Kooperationen zwischen Eltern und Lehrkräften in einem Kompetenzzentrum für sonderpädagogische Förderung (KsF)

Autor/innen

  • Tanja Pollmeier Universität Bielefeld

Schlagwörter:

Zusammenarbeit Schule-Elternhaus, Erziehungspartnerschaft, Förderplanung, Beziehungsgestaltung, Förderung, Unterstützungsbedarf, Kommunikation, Inklusion

Abstract

Für Kinder mit Unterstützungsbedarf finden im Rahmen eines Förderplanprozesses idealerweise regelmäßig Gespräche zwischen Elternhaus und Schule statt, um Ressourcen zu erkennen sowie Fördermöglichkeiten zu entwickeln und zu kommunizieren. Die Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule unter Berücksichtigung der Perspektive der Lehrkräfte und der Eltern wurde unter anderem im Rahmen des Forschungsprojekts von Pollmeier (2019) untersucht. Es wurden in einem Kompetenzzentrum für sonderpädagogische Förderung mit angegliederten Grundschulen Förderpläne eines Schuljahres für Kinder mit Unterstützungsbedarf im Bereich Lernen, emotionale und soziale Entwicklung sowie Sprache quantitativ und qualitativ analysiert. Im Anschluss an diese Dokumentenanalyse fand eine kommunikative Validierung mit dem Sonderpädagog*innen-Team, anschließend fanden Interviews mit Sonderpädagog*innen, Grundschullehrer*innen, Eltern und Kindern in sechs vertiefenden qualitativen Fallanalysen statt. In diesem Beitrag werden ausgewählte zentrale Ergebnisse der Studie zur Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule vorgestellt. Dabei geht es darum, in welcher Form eine Zusammenarbeit mit den Eltern mit Blick auf die Förderung ihres Kindes geplant, umgesetzt sowie von den beteiligten Akteur*innen eingeschätzt und wahrgenommen wird. Ein weiteres Augenmerk wird darauf gerichtet, wie die Eltern und Lehrkräfte ihre Beziehungen zueinander beschreiben, ihre Kommunikationsprozesse rekonstruieren und welche Kommunikationsformen oder -gelegenheiten angeboten bzw. genutzt werden. Es zeigt sich eine in den Förderplänen intensiv geplante und in der Praxis umgesetzte Zusammenarbeit der Lehrkräfte mit den Eltern. Letztere sind vor allem Informant*innen und Co-Förder*innen; ebenbürtige Mitgestalter*innen des von der Schule initiierten Förderplanprozesses sind sie eher nicht. Dies scheint sie aber von einer positiven Haltung gegenüber der inklusiven Beschulung durch das Förderzentrum nicht abzuhalten.

Autor/innen-Biografie

  • Tanja Pollmeier, Universität Bielefeld

    Tanja Pollmeier ist Lehrbeauftragte der Fakultät für Erziehungswissenschaft an der Universität Bielefeld und arbeitet als Lehrkraft an einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sprache.

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Veröffentlicht

12.02.2022

Ausgabe

Rubrik

Teil C

Zitationsvorschlag

Die Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus im Rahmen des Förderplanprozesses als Chance für Kinder mit Unterstützungsbedarf: Empirische Befunde zu Kooperationen zwischen Eltern und Lehrkräften in einem Kompetenzzentrum für sonderpädagogische Förderung (KsF). (2022). Zeitschrift für Inklusion, 1. https://inklusion-online.net/index.php/inklusion-online/article/view/650