"Ohne Angst verschieden sein"
Zur Diskussion eines gern genutzten Zitates
Schlagwörter:
Kritische Theorie, Gesellschaftskritik, Inklusion, Adorno, Individualität, Heterogenität, Bewusstsein, EmanzipationAbstract
Adornos Forderung nach einem gesellschaftlichen Zustand, in dem man „ohne Angst verschieden sein“ kann ist auch im Kontext von Diskursen um das Thema der Inklusion ein gern genutzter Aufhänger. Der gesellschaftskritische Anspruch fällt dabei leider allzu oft unter den Tisch und zentrale Überlegungen dazu, was Individualität bedeuten könnte, die bei Adorno im Begriff des Verschieden-Seins aufgehoben ist, und worin der Unterschied zwischen der jetzigen Gesellschaft und jenem besseren Zustand vor dem Hintergrund dieser zentralen Kategorie besteht, werden nicht gestellt oder problematisiert. Eine scharfe Grenzziehung zwischen Adornos Kritik und seiner darin bewahrten Utopie und der gegenwärtigen Situation wird zugunsten der Nutzbarmachung einiger seiner Gedanken für die praxisbezogene Problembearbeitung vermieden. Doch damit geht Wesentliches verloren. Im Beitrag soll eine Kritik am Begriff der Individualität geübt werden, die dafür plädiert, die Gesellschaftskritik der Kritischen Theorie ernst zu nehmen und daran anknüpfend deren eigenes Verständnis für intervenierende Praxis stark zu machen. Dabei wird gezeigt werden, inwiefern Individualität als Ideologie fungiert und welche Vorschläge die Kritische Theorie hat, um dahingehend einzugreifen.
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