Anerkennung und Vulnerabilität. Inklusionspädagogische Überlegungen in Anschluss an Butler und Levinas
Schlagwörter:
Vulnerabilität, Anerkennung, Verantwortung, Subjekt, GewaltAbstract
In diesem Beitrag wird die These skizziert, dass die Rede von Anerkennung, wird sie in einem wie auch immer explizierten normativen bzw. ethischen Sinn verstanden, nur dann sinnvoll ist, wenn sie als eine mögliche oder notwendige Antwort auf die Verletzbarkeit bzw. Vulnerabilität des Menschen verstanden wird. Zunächst werden einige der zentralen Gedanken Judith Butlers zur Vulnerabilität rekapituliert. Unter Bezugnahme auf Emmanuel Levinas wird sodann eine verantwortungsethische Rahmung der Vulnerabilität vorgenommen. Der Beitrag schließt mit einem pädagogischen Ausblick. Dabei wird gezeigt, dass das Anerkennungsgeschehen von einer tiefen Ambivalenz durchzogen ist, die es als fragwürdig erscheinen lässt, es lediglich als ethisch gesollt zu fassen. Tatsächlich können Akte der Anerkennung im Rahmen bestimmter begrifflicher und konzeptioneller Überlegungen als verletzungsmächtig ausgewiesen werden.