Inklusion und dis/ability: Überlegungen zu einer differenztheoretischen Unterrichtsforschung
Schlagwörter:
Differenz, Dis/ability, Unterrichtsforschung, EthnographieAbstract
Ausgehend von differenztheoretischen Überlegungen im Kontext erziehungswissenschaftlicher und soziologischer Theorien wird dis/ability als Differenzkategorie der ethnographischen Unterrichtsforschung dargelegt. Neben der Frage, was es für (inklusive) Unterrichtsforschung bedeutet, differenztheoretisch zu forschen und dabei auf dis/ability als eine spezifische Unterscheidung zu rekurrieren, wird anhand ausgewählter empirisch-rekonstruktiver Studien die Funktion der Differenzkategorie dis/ability für den inklusiven Unterricht diskutiert. In diesen zeigt sich, dass Behinderung im inklusiven Unterricht performativ dadurch hergestellt wird, dass bestimmte Schüler*innen im Sinne der unterrichtlichen Leistungsanforderungen als dauerhaft ungenügend fähig gelten. Im inklusiven Unterricht entsteht so eine Differenz von dauerhaft genügend bzw. ungenügend fähigen Schüler*innen. Damit wird deutlich, dass schulische Leistungsanforderungen auch im inklusiven Unterricht die Unterrichtsordnung bestimmen.