Unterrichtsgestaltung als Gegenstand pädagogischer Diagnostik: Die erweiterte Perspektive für die inklusiv orientierte Pädagogik
Schlagwörter:
Aargauer Inventar, Behinderung als Zustand der Isolation, Diagnostik bei heterogenen Lerngruppen, Förderdiagnostik, Index für Inklusion, treatmentbegleitende Diagnostik, Unterrichtsbeobachtung, Unterrichtsdiagnostik, UnterrichtsforschungAbstract
Die ersten Ansätze zu einer konsequent nicht kategorisierenden pädagogischen Diagnostik wurden in der Bundesrepublik Deutschland Mitte der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts bekannt. Sie beinhalten eine entschiedene Abkehr von solchen Fragestellungen und Methoden, die, in der Tradition der Differenziellen Psychologie stehend, ausschließlich auf individuelle Merkmale gerichtet sind und systemische Einflüsse, insbesondere solche der Unterrichtsgestaltung, ausblenden. Trotz ihrer großen Bedeutung für solche Kinder, die Probleme mit verschiedenen unterrichtlichen Anforderungen haben, fanden diese Ansätze im Bereich der sonderpädagogischen und pädagogischen Diagnostik kaum Beachtung. Immerhin aber wurden ihre Grundlagen im Kontext der empirischen Unterrichtsforschung weiterentwickelt. Die dabei gewonnenen Ergebnisse können zu einem erweiterten Verständnis von Pädagogischer Diagnostik führen, welches im Zuge der Bemühungen um eine inklusiv ausgerichtete Unterrichtsgestaltung erhebliche Vorteile gegenüber den traditionellen individuumzentrierten Ansätzen bietet.