Abstract: Innerhalb des Forschungs- und Praxisverbundes „Inklusion an Hochschulen. Barrierefreies Bayern“ wurde an der Architekturfakultät der Hochschule München untersucht, wie das Thema „Inklusion“ in die Lehre im Städtebau eingebunden werden kann. Innerhalb des Projektes wurden die Studierenden als zukünftige Gestalter der Umwelt angesprochen. Sie sollten für das Thema „Inklusion“ sensibilisiert und auch interessiert werden.
In diesem Zusammenhang wurde das Thema mit einem Lehr- und Forschungsprojekt für zwei Jahre in der Lehre verankert. Dabei wurde Inklusion als gesellschaftliches Konzept begriffen und nicht auf die Beachtung von gesetzlichen Regelungen für barrierefreies Bauen reduziert.
Stichworte: Inklusion; Architektur; Barrierefreiheit; Universal Design; Städtebau
Inhaltsverzeichnis
Innerhalb des Forschungs- und Praxisverbundes „Inklusion an Hochschulen. Barrierefreies Bayern“ wurde an der Architekturfakultät der Hochschule München untersucht, wie das Thema „Inklusion“ in die Lehre im Städtebau eingebunden werden kann. Innerhalb des Projektes wurden die Studierenden als zukünftige Gestalter der Umwelt angesprochen. Sie sollten für das Thema „Inklusion“ sensibilisiert und auch interessiert werden.
Der Forschung liegt ein erweiterter Inklusionsbegriff zugrunde, wie er auch in der Behindertenrechtskonvention angelegt ist. Die Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte, Beate Rudolf, definiert Inklusion in einem Interview folgendermaßen:
„Inklusion meint das Recht jedes Menschen, in sozialen Bezügen leben zu können, also in allen Lebensbereichen dabei sein zu können. Es geht um das Dabeisein-Können beispielsweise in der Schule, auf dem Arbeitsmarkt, in Sport und Kultur, im politischen Leben. Nur wer in einem Lebensbereich dabei ist, kann dort seine Freiheit leben - sich bilden, arbeiten, kreativ sein, politisch mitentscheiden - und so seine Persönlichkeit entfalten.“ [1]
Von Ausschluss bedroht sind einige: beispielsweise Menschen mit Behinderungen, Menschen mit Migrationshintergrund, alte Menschen, Arme, Homosexuelle oder Transgender, Obdachlose oder Frauen, hierauf verweist Beate Rudolf zu Beginn des Interviews. Die Forderung nach uneingeschränkter Teilhabe stellt demnach sehr große Ansprüche an Stadt und Gesellschaft. Versteht man Inklusion als umfassendes gesellschaftliches Konzept, führt es dazu, die Stadt neu zu lesen, zu verstehen und zu gestalten.
Demgegenüber verengen die Disziplinen Architektur und Städtebau das Thema „Inklusion“ auf die Themen „Barrierefreiheit“ und „Mobilität“. Eine Auseinandersetzung mit diesen Themen ist ohne Zweifel wichtig und notwendig, denn sowohl „Mobilität“ – die Möglichkeit, sich in der Stadt fortbewegen zu können – als auch Barrierefreiheit – die Garantie, nicht durch bauliche Barrieren ausgeschlossen zu werden – sind Voraussetzungen für eine inklusive Stadt. Bislang sind sie nicht zufriedenstellend umgesetzt. Es liegt allerdings nicht daran, dass technische Lösungen fehlen, sondern es fehlt eine Bereitschaft, diese konsequent umzusetzen. Barrierefreiheit und Mobilität sind jedoch nicht die einzigen Aspekte, unter denen gehandelt werden muss, um eine inklusive Stadt zu erreichen und, wie gezeigt werden soll, auch nicht die geeigneten Ausgangspunkte, um Inklusion in der Lehre im Städtebau zu verankern.
Bei der Vorbereitung der Lehrveranstaltungen und der Recherche zur Forschung fiel sehr schnell auf, dass Menschen mit Behinderungen und Inklusion selten Thema theoretischer Auseinandersetzungen zur Stadt sind. Im Gegensatz zu anderen städtebaulichen Forschungsthemen, die sich mit Minderheiten auseinandersetzen (zum Beispiel im Zusammenhang mit Migration, demografischem Wandel oder Gleichstellung), gibt es kaum theoretische städtebauliche Arbeiten, die Inklusion thematisieren. Das ist in gewisser Weise erstaunlich, da mit dem Aufkommen der „Disability Studies“ im Moment viele kreative und wichtige Ansätze entstehen, Behinderung nicht nur als medizinische, sondern als soziale und kulturelle Zuschreibung zu erforschen. Für die Planung und Umsetzung der Lehrveranstaltungen konnte demnach nicht auf theoretische Grundlagenwerke, nicht einmal auf einzelne stadttheoretische Grundlagentexte zum Thema Inklusion zurückgegriffen werden.
Woran liegt das? In der Öffentlichkeit ist die Vorstellung weit verbreitet, dass Inklusion nicht vorankomme, da Städtebauer und Architekten zu eitel seien und zu verliebt in ihre eigenen Entwürfe, um sich an Regeln zur Barrierefreiheit zu halten und eigentlich müsste man diese nur einhalten, um das Problem der Inklusion zu lösen. In wenigen Fällen mag diese Vermutung zutreffen, doch im Allgemeinen lässt sich keine Rücksichtslosigkeit von Architekten und Städtebauern gegenüber Menschen mit Behinderungen feststellen. Die britische Forscherin und Architektin Jos Boys argumentiert vielmehr, dass die Unsichtbarkeit von Behinderung und die dadurch fehlende Thematisierung von Inklusion (von Menschen mit Behinderung) in der Stadttheorie, die generelle Unsichtbarkeit von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft widerspiegelt. Das mag für die deutsche Gesellschaft eventuell noch mehr zutreffen als für die britische. Um die Situation zu verändern, geht es Boys nicht so sehr um das Einhalten von Regeln, sondern vielmehr darum, dem Phänomen Behinderung tatsächlich auf den Grund zu gehen und es in seinen komplexen Zusammenhängen mit der Stadt zu untersuchen. In „Doing Disability Differently“ schreibt Jos Boys:
„Here, I take a different position, arguing that starting from disability does not lead to universal or simple design solutions but instead opens up to creative engagement the complex, messy and often contradictory intersections of our diverse live with others, artefacts and material space; an approach that has ramifications for the very shape of architecture’s knowledge base across theory practise and education.”[2]
Jos Boys erscheint es zu kurz gedacht, vom Thema Behinderung sofort auf barrierefreies Bauen oder Universal Design zu kommen. In ihrer Arbeit hat sich gezeigt, dass das Thema Behinderung vielmehr eine kreative Auseinandersetzung mit den komplexen, chaotischen und oft widersprüchlichen Überschneidungen des jeweils individuell unterschiedlichen Lebens mit Anderen, Gegenständen und physischem Raum eröffnet. Damit entsteht ihrer Meinung nach ein neuer Zugang zur Architektur und zum Städtebau. Dieser berührt die Grundfeste der Disziplinen Städtebau und Architektur sowohl in den Bereichen Theorie und Praxis als auch in der Ausbildung. Sie argumentiert also auch, dass die Themen Barrierefreiheit und Mobilität nicht die einzigen Berührungspunkte der Disziplinen Architektur und Städtebau mit dem Thema Inklusion sind, sondern dass das Konzept der Inklusion viel weiterreichende Auswirkungen darauf hat, wie man Architektur und Städtebau realisieren, denken und lehren sollte. Schließlich sieht sie sogar eine Gefahr darin, das Thema Behinderung ausschließlich mit den Themen Barrierefreiheit und Mobilität zu verknüpfen:
„Locating disabled people predominantly within the seperate category of accessibility also leaves them over-exposed as a difficulty for designers: people whose needs can be met only through a series of solutions that are problematic to achive, yet basically technical (thus banal and dull). Here we have what is a recurring pattern of both invisibility – all too often either left out as relatively unimportant or undifferentiated from ‘normal’ people – or over-exposed as highly visible, that is as ‘special’ case, concerned only with disabled ‘needs’.”[3]
Wenn Menschen mit Behinderungen ausschließlich mit den Aspekten Barrierefreiheit und Mobilität in Zusammenhang gebracht werden, birgt es die Gefahr, dass sie hauptsächlich als Schwierigkeit für den Entwerfer wahrgenommen werden: Menschen, deren Bedürfnissen nur durch Lösungen entsprochen werden kann, die äußerst schwierig zu erreichen sind. Darüber hinaus sind die Lösungen meist technischer Natur und daher intellektuell banal und langweilig. Sie entlarvt hier ein wiederkehrendes Schema. Entweder das Thema Behinderung und damit die Frage nach Inklusion wird übersehen und ein undifferenziertes Bild von „normalen“ Nutzern zu Grunde gelegt oder Inklusion wird übermäßig und nur als Spezialfall thematisiert, der sich ausschließlich mit Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen auseinandersetzt. So werden Menschen mit Behinderungen grundsätzlich außerhalb des alltäglichen Lebens wahrgenommen, welches jedoch eine wichtige Grundlage für jede Entwurfsaufgabe bildet.
In der Lehre in Architektur und Städtebau geht es vorwiegend um die Vermittlung einer Entwurfskompetenz. Also der Fähigkeit, bezogen auf eine bestimmte Entwurfsaufgabe oder einem bestimmten Ort, eine Haltung einzunehmen und darauf eine mögliche Entwicklung des Ortes oder im Fall von Städtebau eines Stadtteils für die Zukunft zu entwerfen. Das schließt sowohl soziale, kulturelle und ökonomische Vorstellungen darüber, wie die Stadt von morgen sein könnte, wie auch Fragen zu ihrer zukünftigen Gestalt ein. Diese Entwurfshaltung entsteht aus einer eingehenden Analyse der Situation vor Ort und ist verbunden mit gesellschaftlichen und kulturellen Positionen, die man einnimmt. Im Entwurf wird versucht, eine treffende und erkennbare Idee zu finden, die in der Lage ist, die in jeder Bauaufgabe vorhandene Vielzahl an Einzelanforderungen zu einer nachvollziehbaren und erkennbaren Gesamtgestalt zu synthetisieren. Um jetzt zu verhindern, dass Inklusion lediglich als Bündel von Einzelanforderungen zur Barrierefreiheit in der Ausführungsplanung (zähneknirschend) abgearbeitet wird, ist es erforderlich die Entwurfshaltung aus der gesellschaftlichen und kulturellen Zielvorstellung der Inklusion zu entwickeln und Menschen mit Behinderungen als selbstverständliche Teilnehmer am öffentlichen Leben in der Stadt zu respektieren. Dann laufen einzelne Bedürfnisse zur Barrierefreiheit auch nicht gegen das eigentliche Entwurfskonzept, sondern verstärken dieses sogar.
In den Lehrveranstaltungen wurde Inklusion als gesellschaftliches Konzept thematisiert und zunächst grundsätzlich gefragt, welche Forderungen das Ziel der Inklusion an die Stadt stellt und wie man einer inklusiven Stadt näher kommen kann. Geholfen haben hierbei einige der Textbeiträge aus dem Reader „Inklusion. Wege in die Teilhabegesellschaft.“, der nach einer Tagung von der Heinrich Böll Stiftung herausgegeben wurde. Besonders die Texte, die sich mit Überlegungen zu Inklusion als neuem Leitbegriff des Sozialen auseinandersetzen, gaben wichtige Hinweise. Bezeichnenderweise sind die Beiträge zum Aspekt Stadt in diesem Reader nicht auf der Tagung selber entstanden, sondern später dem Band hinzugefügt worden. Bis auf den Beitrag von der Stadtsoziologin Martina Löw thematisieren sie Inklusion ausschließlich bezogen auf Machtverteilung und Armut, was das Thema einer inklusiven Stadt ebenfalls nur teilweise abdeckt. Nicht zuletzt sind in den Werkstattgesprächen wichtige Erkenntnisse entstanden, die jetzt rückblickend in die Argumentation einfließen können.
Im Kern bedeutet Inklusion, Menschen in all ihren Unterschiedlichkeiten zu akzeptieren und ihr gleichberechtigtes Zusammenleben zu ermöglichen.[4] Nicht eine Norm, sondern die Unterschiedlichkeit der Menschen ist die Basis der Gesellschaft und damit auch die Basis des Zusammenlebens in der Stadt. Der Soziologe Heinz Bude beschreibt diese Veränderung sehr präzise: „Vergesellschaftung bedeutet nicht mehr Einpassung in einen Rahmen und Ausrichtung auf einen Wert, sondern Aushandlung in einem Kontext und Verständigung über Prinzipien.“[5]
Ihm zufolge ist Gesellschaft kein Rahmen mehr, der Plätze anbietet und Rollen zuweist, sondern Gesellschaft entsteht durch ein situatives Geschehen, in dem Anschlüsse hergestellt werden und Bindungen begrenzt sind. Sich zu verhalten liegt im Verantwortungsbereich jedes Einzelnen und folgt nicht mehr zwangsläufig vorgegebenen Normen. Das heißt, es gibt keine Lösungsmuster, alles kann ständig in Frage gestellt werden und wird neu verhandelt. Betrachtet man die Stadt als „raumgewordene Gesellschaft“[6], wie es der Stadtsoziologe Walter Siebel vorschlägt, liegt es nahe, dass für eine veränderte Gesellschaft veränderte bauliche Konstellationen notwendig sind bzw. durch eine veränderte Gesellschaft veränderte bauliche Konstellationen entstehen. „Nicht die Vielfalt ist das Problem, sondern die notwendige Reorganisation des Denkens und Handelns in Vielfalt.“[7]
Berücksichtigt man diese Veränderungen stellen sich mehrere Fragen. Die erste zielt darauf, das Denken, Handeln und letztlich auch Fühlen in der vielfältigen Gesellschaft besser zu verstehen: Wie kann jeder einzelne überhaupt fit werden für so eine komplexe Verhaltensweise? Die zweite beschäftigt sich mit Forderungen, die aus der Analyse der Verhaltensweisen für die Stadt abgeleitet werden können: Welche Eigenschaften hat eine inklusive Stadt? Welche Räume und Orte braucht sie, um die oben beschriebenen Aushandlungsprozesse zu ermöglichen?
Um einer Antwort auf die erste Frage näher zu kommen, ist es erforderlich, sich noch detaillierter mit dem Konzept Inklusion auseinandersetzen. Hierbei stützt sich die Argumentation zum Teil wieder auf den Soziologen Heinz Bude, aber auch auf Erkenntnisse aus den Werkstattgesprächen, die zum Abschluss des Projektes stattgefunden haben. In diesen Gesprächen haben interdisziplinäre Runden gemeinsam über Inklusion und Stadt diskutiert.[8]
Inklusion ist wichtig und widersprüchlich.
Psychologisch gesehen sind im Menschen zwei widerstrebende Wünsche angelegt: dazu zugehören und als Individuum wahrgenommen zu werden. Ausgeschlossen zu sein, löst im Individuum sehr starke Gefühle aus, die leicht in Aggressionen kippen können. Die Möglichkeit teilzuhaben muss immer auf Freiwilligkeit beruhen und mit der Möglichkeit, nicht teilhaben zu wollen, verbunden sein. Hieraus erwachsen zwei ganz unterschiedliche Forderungen an die Stadt: Teilhabe muss in jedem Fall ermöglicht werden, doch auch die Möglichkeit zur Nicht-Teilhabe, zur Exklusion muss gewährleistet bleiben. Darüber hinaus Inklusion ist ein sehr emotionales Thema.[9] Doch wie kann eine situative Begegnung in einer inklusiven Gesellschaft genau ablaufen? Heinz Bude beschreibt das sehr anschaulich:
„In der gedachten Welt der Inklusion gibt es kein „abweichendes Verhalten“ mehr, keine „psychischen Erkrankungen“, keine „Altersrollen“, keine „Klassenmilieus“ und keine „Geschlechtercharaktere“. Die Einzelnen verhalten sich manchmal merkwürdig, unterliegen Stimmungsschwankungen, sind so alt wie sie sich fühlen, stehen nur für sich und lassen sich nicht so einfach auf ein Geschlecht festlegen.“[10]
Um in dieser Situation konstruktiv handeln zu können, muss man sich überhaupt erstmal in die Situation des Anderen hineinversetzen können. Nur so ist man persönlich in der Lage, auf fremde Menschen zuzugehen und mit ihnen in einen konstruktiven Aushandlungsprozess zu treten. Empathie ist eine der Grundvoraussetzungen von Inklusion. Denn wer in der Lage ist, sich in andere hineinzuversetzen, kann den Umgang in einer heterogenen Gesellschaft erlernen und nur durch die Begegnung kann ich die Fähigkeit zur Empathie erwerben.[11]
Angesichts zunehmender Segregation wie sie beispielsweise in der Vermächtnisstudie des WZB[12] festgestellt wurde, ist diese elementare Forderung an die Stadt nur scheinbar trivial. Die Studie kommt zu dem erschreckenden Ergebnis, dass eine Individualisierung der Gesellschaft zwar zu großer Vielfalt führt, aber umgekehrt auch dazu, dass man sich zunehmend in seine eigenen Kreise zurückzieht.[13] Dass sich unterschiedliche Menschen begegnen, scheint also zunehmend unwahrscheinlicher. Auch psychologisch gesehen ist Kontakt elementar, nur durch Kontakt können Stereotype abgebaut werden.[14] In einer inklusiven Stadt müssen Menschen (wieder) in einem Umfeld leben, in dem Unterschiede aufeinandertreffen. Nur so kann man Menschen begegnen, die anders sind als man selber. Eine erste Voraussetzung dafür ist eine gemischte Stadt. Das heißt, unterschiedliche Menschen wohnen, arbeiten oder verbringen ihre Freizeit im gleichen Quartier.
Der dänische Architekt und Stadtplaner Jan Gehl untersucht seit mehr als vier Jahrzehnten das Zusammenleben in der Stadt. Dabei nimmt er sowohl den Standpunkt des Verhaltensforschers, der Menschen beobachtet, als auch den des Architekten ein, der untersucht, welche baulichen Konstellationen Kontakt unterstützen. Kontakt unterscheidet er in unterschiedliche Intensitäten. Oberflächlicher passiver Kontakt ist nach Jan Gehl eine sehr schwache Form des Kontaktes, die man jedoch nicht unterschätzen sollte:
„Im weitesten Sinn findet eine soziale Aktivität statt, sobald sich zwei Personen am selben Ort befinden. Jemanden zu sehen, zu hören oder zu treffen ist an sich schon eine Form von Kontakt, eine soziale Aktivität.“[15]
Ein oberflächlicher passiver Kontakt führt immerhin dazu, dass man wahrnimmt, dass es Menschen gibt, die anders sind als man selbst. Man sieht, hört, spürt und riecht sie nur, doch auch ohne dass man aktiv kommuniziert, kann einen diese Begegnung aus seiner persönlichen Blase herausreißen und einen Ausblick eröffnen. Darüber hinaus ist dieser oberflächliche passive Kontakt, „die eigentliche Begegnung, die bloße Anwesenheit (...) Ausgangspunkt für umfangreichere Formen sozialer Interaktion.“[16] Er bildet eine Schwelle, an der man sich zu einem intensiveren aktiven Kontakt entscheiden kann. Jan Gehl bezeichnet es als niedrigschwelligen Kontakt, der zu einer beiläufigen Kommunikation führt. Ein Beispiel hierfür ist das Gespräch über das Wetter.
Für beide Kontaktformen ist es wichtig, dass sich unterschiedliche Menschen begegnen aber auch, dass die Begegnungen durch die Beschaffenheit des Ortes, an dem sie stattfinden, ermöglicht wird. Kommunikation an einer Baustelle oder sehr lauten Straße ist beispielsweise nahezu unmöglich. Die Architektur der Stadträume kann zwar keine Begegnungen erzwingen oder hervorrufen, doch sie kann Begegnungen unterstützen oder behindern. Jan Gehl untersucht dieses Verhältnis international in sehr vielen Städten und berät diese beim Bau und Umbau von öffentlichen Räumen. Ein sehr prominentes Beispiel ist die Stadt Kopenhagen, die als Vorreiterin für alternative, nachhaltige Verkehrskonzepte gilt und in unterschiedlichen Rankings meistens zu den Top Ten der lebenswertesten Städte zählt.
Bevor Beispiele von konkreten Orten gezeigt werden, die eine Teilhabe aller ermöglichen und daher als Bausteine einer inklusiven Stadt bezeichnet werden können, soll noch ein letztes Mal detailliert auf die empathische Begegnung eingegangen werden. Denn dieser genaue Blick verrät viel über die Anforderungen, die Empathie sowohl an den Einzelnen wie auch an die Stadtgesellschaft stellt.
Was passiert genau in einer Begegnung, in der Empathie stattfindet? Heinz Bude verweist auf den Philosophen Emmanuel Levinas, der Empathie als „die Bereitschaft“ bezeichnet, „sich im Zweifelsfall dem Anderen auszuliefern, um am Gesetz des Anderen sein eigenes Gesetz finden zu können.“[17] Man muss also dazu bereit sein, eigene Einstellungen und Vorstellungen zu verlassen, sich in eine ungewisse Zukunft zu stürzen und es zulassen, dass man erst nach einiger Zeit wieder weiß, wie man mit einem Umstand umgehen möchte oder vielleicht auch keine Lösung findet. Heinz Bude, nennt das einen „Einsatz, der das Ich aufs Spiel setzt.“[18] Damit ist Empathie nicht einfach alltägliches zwischenmenschliches Handeln, das abgebrochen oder beliebig ausgewechselt werden kann, sondern eine Begegnung zwischen Individuen, die auch „grundsätzlich misslingen kann“.[19]
Empathie kann also auch schief gehen! Die Konfrontation mit dem Neuen fordert dazu heraus, sein eigenes Verhalten zu verändern. Das gelingt nicht immer. Psychologisch gesehen widersprechen eine Konfrontation mit dem Neuen und eine daraus resultierende Verhaltensänderung sogar unserem konservativen menschlichen Charakter, der sich nach Stabilität und dem immer Gleichen sehnt.[20]
In einer Stadt, in der sich unterschiedliche Menschen begegnen, muss man den Spannungszustand aushalten, den der Kontakt mit Unbekanntem hervorruft. Eine inklusive Stadt erfordert ständige Prozesse des Aushandelns. Eine Stadt, in der Unterschiede aufeinandertreffen und divergierende Interessen, Positionen und Bedürfnisse ausgehandelt werden, ist eine spannende aber auch eine anstrengende Stadt.
München für alle. Alina Manzhura und Johannes Knödlseder
München für alle. Das Isarufer
Das Isarufer in München ist ein gutes Beispiel für einen Ort, an dem alle teilhaben können. Es bietet Aufenthaltsqualitäten, die nicht mit Konsumzwang verbunden sind. Bewegt man sich entlang des Ufers, trifft man auf unterschiedlichste Personen. Es ist geplant, die barrierefreie Zugänglichkeit von Teilen des Ufers vor allem im innenstadtnahen Bereich zu erhöhen, was zu begrüßen ist. Das Ufer stärker kommerziell zu erschließen, würde die Offenheit des Raumes für alle zerstören und dazu führen, dass sich einige nicht mehr willkommen fühlen oder sogar aktiv manche Menschengruppen vertrieben würden.
Im Seminar wurde der Isarraum analysiert, indem vor Ort über sichtbare und unsichtbare Grenzen recherchiert wurde und diese in Karten dargestellt wurden. In der Legende der Karte sieht man, wie Grenzen gebildet werden können: physisch gebaut durch Böschungen, Mauern, Geländer, Stufen, aber auch durch Beschlüsse und Gesetze, die durch Schilder gekennzeichnet sind. Beim näheren Hinsehen wird deutlich: Es gibt auch zeitliche Grenzen, tagsüber passieren andere Dinge als nachts. Ebenso gibt es schwer greifbare Grenzen durch eine Veränderung der Atmosphäre: „Ab hier gehöre ich nicht mehr dazu“, „es ist mir unangenehm, dort lang zu gehen“. Es wird deutlich, dass der offene Raum des Isarufers ständigen Veränderungen ausgesetzt ist und durch einen Prozess der Aushandlung geprägt ist: zwischen Radfahrern und Fußgängern oder zwischen Hundehaltern und Familien mit Kindern.
Das Beispiel zeigt auch einen Raum, der durch seine Benutzer (Akteure) täglich neu geprägt wird. Städtischer Raum entsteht in einem Prozess der Produktion von Regeln, physischen Gegebenheiten, kommunikativen Situationen, unterschiedlichen Verhaltensweisen und vielem mehr. Das Isarufer ist ein Beispiel für einen besonderen Ort. Auch hier gibt es Konflikte, denkt man beispielsweise an die regelmäßige Räumung der Lager von Obdachlosen, dennoch im Großen und Ganzen kann festgestellt werden: Das Isarufer ist einer der wenigen Orte in der Stadt, der große Aufenthaltsqualitäten bietet, frei von Konsumzwang ist und an dem alle teilhaben können.
Bildunterschrift: Inklusive Wirkung des Hei. Ricarda Hörmann und Marie-Therese Probst
Es ist wichtig, Räume für alle zu stärken und zu erhalten. Gleichzeitig gibt es eine Entwicklung zu einer Vielzahl von Orten, die für Teilgruppen der Gesellschaft wichtig sind. – Jutta Allmendinger hatte die Tendenz zum Verbleib unter seinesgleichen in der Vermächtnisstudie empirisch belegen können. – Doch solange Individuen in der Regel mehreren Teilgruppen gleichzeitig angehören und ihre Orte auch für Nicht-Zugehörige grundsätzlich zugänglich sind, kann diese Entwicklung ebenfalls zu einer inklusiven Stadt beitragen.[21] Es ist daher wichtig, Teilgruppen sichtbar zu machen, sie dadurch zu öffnen und damit Überschneidungen von Teilgruppen zu fördern.[22] In einem weiteren Theorieseminar „Inklusive Räume“ wurde ausgehend von Akteuren die Raumproduktion für eine inklusive Stadt erforscht.
Die Studierenden haben Räume analysiert, die durch soziale Initiativen geschaffen wurden. In diesem Fall für Teilgruppen, die drohen, am Rand zu stehen. Es wurde untersucht, auf welchen Ebenen die Initiativen handeln, wie sie verknüpft sind und welche Ausstrahlung sie auf die Stadt haben. Aspekte waren zum Beispiel Zweck der Initiative, bauliche Räumlichkeiten, städtebaulicher Kontext, Qualität der Begegnung, Finanzierung, Wahrnehmbarkeit oder das Netzwerk. Neben der Förderung von Räumen für alle auf dem Weg zu einer inklusiven Stadt, ist auch die Förderung von sozialen Initiativen wichtig, da sie Begegnungsräume schaffen, die Menschen Zugang ermöglichen. Die Qualität der Begegnung spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Die beiläufige Art, mit der man sich der Institution nähern kann, ist für die Offenheit elementar.
In einem Entwurfsprojekt sollte ein bislang untergenutztes innerstädtisches Areal von den Studierenden zu einem inklusiven Stadtbaustein gestaltet werden. Hier konnten die Erfahrungen aus der Analyse von Stadträumen und von sozialen Initiativen auf einen städtebaulichen Entwurf übertragen werden. Zum Abschluss sollen kurz der Ort und zwei grundsätzlich unterschiedliche Lösungsansätze vorgestellt werden.
Das dreieckige Areal liegt nördlich des Circus-Krone-Winterquartiers zwischen Marsstraße, Pappenheimstraße und Spatenstraße. Es sollte ein Bebauungsvorschlag gemacht werden, der das innenstadtnahe Grundstück wesentlich besser ausnutzt als dieses bisher der Fall ist. Zur Zeit wird das Grundstück im Winter vom Circus Krone mitgenutzt. Es befinden sich dort eine Werkstatt für Fahrzeuge, ein kleiner Parkplatz für mobilitätseingeschränkte Gäste der Vorführungen im Winterquartier und Stellplätze für Abteilwagen der Zirkusmitarbeiter sowie Wohnwagen der Artisten. Diese bisherigen Nutzungsmöglichkeiten sollten auf dem Areal erhalten bleiben und neue Nutzungen hinzukommen, die aus den Bedürfnissen im Quartier abgeleitet werden sollten. Wie kann diese vielfältige Situation zu einem inklusiven Stadtbaustein werden? Wie kann es gelingen, Unterschiede nebeneinander bestehen zu lassen und Gemeinsamkeiten zu finden? Können durch ungewöhnliche Allianzen innovative Lösungen entstehen? Taktik war es, an Gegebenheiten anzuknüpfen, die schon vor Ort vorhanden sind und diese wertzuschätzen: Circus-Krone-Werkstatt, Übernachtungsmöglichkeiten etc.
Einzelfahrt und Gruppenticket. Luzie Friedrich-Söhner und Fabian Zeidler
Grundsätzlich sind zwei unterschiedliche Lösungsvorschläge entstanden. Gemischte Quartiere sollen entstehen mit unterschiedlichen bezahlbaren Wohnungen und Arbeitsplätzen, sowie einzelne Begegnungsorte, an denen sich die Aktivitäten der zukünftigen Nutzer potenziell überschneiden werden. Ein radikalerer Ansatz wird im Projekt „all in“ vertreten. Es wird wesentlich mehr Raum für Aktivitäten freigehalten, an denen alle teilhaben können. Programmatisch ist eine Nutzungsoffenheit, die es ermöglicht, den Raum immer wieder neu zu gestalten. Dahinter steht der Versuch, eine neue Form von Institution zu erfinden, die einen Freiraum für alle bietet. Institution ist hier nicht im Sinn einer verstaubten Einrichtung gemeint, sondern im Sinn von Pierre Bourdieu, der sie als Formen versteht, „mit deren Hilfe Gesellschaften versuchen, ihre Beziehungen mit der Zukunft zu organisieren“[23]
All in. Andrea Schelle
Es wurde beschrieben, dass der Zugang zum Thema Inklusion innerhalb dieses Projektes ganz anders als bisher in Architektur und Städtebau üblich gewählt wurde. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass in den unterschiedlichen Lehrformaten inhaltliche Fragen formuliert wurden, die eine neue Form der Diskussion erfordern. Unter dem Titel „Inklusionsmaschine STADT“ wurden vier Fragen formuliert, die Fragen aus den Lehrveranstaltungen subsumieren: Ist die Stadt heute eine Inklusionsmaschine? Ist es scheinheilig, über die Stadt als Inklusionsmaschine zu sprechen? Welche Bauteile braucht die „Inklusionsmaschine STADT“? Wer baut die „Inklusionsmaschine STADT“?
Inklusionsmaschine STADT, Werkstattgespräche an der Hochschule München, 1.2019 Foto: Michael McKee
In den vier experimentellen Werkstattgesprächen zu jeweils einer Frage saßen nicht nur Ingenieure aus Städtebau und Architektur, sondern auch Forscher über Menschen und Gesellschaft, Macher und Visionäre und Inklusionsexperten an einem Tisch. Gemeinsam versuchten Sie in vier Gesprächen die Inklusionsmaschine Stadt zu montieren, zu reparieren, zu überprüfen, zu zerlegen und weiterzuerfinden. Anders als bei einer Konferenz wurde hier nicht im Vorhinein ein Vortrag verfasst und, mit der Möglichkeit zum Schluss kurze Fragen zu stellen, vorgetragen, sondern über ein „Mitbringsel“ sollte jeder Teilnehmer am Gespräch kurz seine Position zur jeweiligen Fragestellung erläutern, die dann gemeinsam vertiefend diskutiert wurde. Nach dem Werkstattgespräch haben die Teilnehmer einen Text verfasst, der gemeinsam gefasste Gedanken vertieft oder überprüft. Das Format ermöglichte es, dass die Gäste direkt auf Anregungen oder Einschätzungen aus anderen Disziplinen reagieren konnten. Ende dieses Jahres wird die Publikation „Inklusionsmaschine STADT“ , erscheinen, in der die Werkstattgespräche dokumentiert und kommentiert werden, sowie alle Texte der Gäste nachzulesen sind. Diese Darstellung des komplexen Verhältnisses von Inklusion und Stadt aus mehreren fachlichen Perspektiven bietet einen Überblick und damit eine gute Grundlage, um sich mit Inklusion und Stadt auseinanderzusetzen und das Thema in die Lehre aufzunehmen.
Das Thema Inklusion mit einem erweiterten Verständnis von Inklusion in die Lehre mit einzubeziehen, hat sich als sehr fruchtbar erwiesen. Im Rahmen der Lehrveranstaltungen sind interessante Fragen aufgeworfen worden, die in den Werkstattgesprächen vertieft wurden und auf Forschungslücken verweisen.
Insgesamt funktioniert Inklusion nur durch die Aufgabe von Privilegien. Bezogen auf eine durchmischte Stadt kann es beispielweise auch bedeuten, das Privileg aufzugeben, in einem Stadtteil nur unter „Seinesgleichen“ zu wohnen. Darüber hinaus erfordert es Mühe, innerhalb eines Spannungsfeldes aus unterschiedlichen Bedürfnissen zu leben und jeweils neu seine Verhaltensweise zu finden, Standpunkte auszuhandeln und mit Fremden umzugehen. Letztlich gibt es keine Lösung, keinen Endzustand, keine ein für alle Mal inklusive Stadt. Sondern die inklusive Stadt beschreibt einen Prozess, der kontinuierlich vorangetrieben werden muss. Jeder Ort, jede neue Begegnung erfordert wieder die Mühen der Aushandlung, während sich die Stadt kontinuierlich verändert. Hierfür sind Investitionen erforderlich. Heterogenität stellt sich leider nicht von alleine ein. Es ist nötig und sinnvoll, zu investieren und neue soziale Modellprojekte zu fördern, um eine Stadt, die allen Teilhabe ermöglicht, zu gewährleisten.
Die große Forderung für eine inklusive Stadt ist die nach einer heterogenen Stadt, die Begegnungen zwischen unterschiedlichen Menschen ermöglicht. Konkret sind folgende Ansätze entstanden, die dringend weiter erforscht werden sollten:
In die Mitte! Die große Bedeutung von Orten der Begegnung für eine gelingende Inklusion wirft auch ein kritisches Licht auf die Lage von vorhandenen Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen im städtischen Kontext. Leider ist die städtische Realität von einer Verankerung von (notwendigen) spezifischen Einrichtungen im Zentrum von lebendigen Nachbarschaften weit entfernt. Durch das vormalige städtebauliche Paradigma der funktionalen Trennung entstanden Positionierungen am Stadtrand, welche die soziale Isolierung von Menschen mit Behinderungen durch eine räumliche Randlage untermauern. Hier geht es zunächst um eine ehrliche Bestandsaufnahme als ersten Schritt, um diesen Zustand zu überwinden.
Ein gleichermaßen diverses wie inklusives Kulturzentrum, das Ausbildung, Produktion und Kommunikation fördert ist notwendig. Es müssen Modellprojekte initiiert und gefördert werden, die Trends wie zunehmender Segregation entgegenwirken und die Begegnung unterschiedlicher Menschen fördern wie ein inklusives Kulturzentrum, das Menschen mit Behinderungen sowohl als Kulturschaffende, als auch als Besucher kultureller Veranstaltungen respektiert und Ausbildungen im Feld der Kultur anbietet. Das Zusammenarbeiten von öffentlich Planenden und innovativen Initiativen ist hierfür erforderlich.
[2] Boys, Jos: Doing Disability Differently. An alternative handbook on architecture, dis/ability and designing for everyday life. Routledge, London and New York, 2014, S. 4
[3] Boys, Jos, 2014, S. 25
[4] Vergleiche: UN-Behindertenrechtskonvention, 2008
[5]Bude, Heinz : Was für eine Gesellschaft wäre eine „inklusive Gesellschaft“?
In: Inklusion. Wege in die Teilhabegesellschaft. Heinrich Böll Stiftung (Hg.), Frankfurt, New York, 2015, S. 37-43, S. 40
[6] Siebel, Walter: Die Kultur der Stadt. Suhrkamp Verlag, Berlin, 2015, S. 42
[7]Löw, Martina: Vielfalt und Repräsentation. Über den Bedeutungsverlust der symbolischen Mitte. In: Inklusion. Wege in die Teilhabegesellschaft. Heinrich Böll Stiftung (Hg.), Frankfurt, New York, 2015 S. 180-191, S. 191
[8] Benze, Andrea; Rummel, Dorothee: Inklusionsmaschine STADT. Vier Runden mit Soziolog*innen, Psycholog*innen, Künstler*innen, Forscher*innen der Disability Studies, Architekturtheoretiker*innen, Transformationsforscher*innen, Städtebauer*innen und Architekt*innen diskutierten zu unterschiedlichen Fragestellungen. Die Gespräche sowie weiterführende und durch die Diskussion angeregte Texte der einzelnen Gesprächsteilnehmer werden Ende dieses Jahres in einer Buchpublikation veröffentlicht.
[9] Vergleiche: Inklusionsmaschine STADT, Werkstattgespräch vom 18.1.2019; Ist es scheinheilig, über die Stadt als Inklusionsmaschine zu sprechen? Mit: Nina Gribat, Michael Häfner, Hendrik Trescher, Moderation: Susann Ahn
[10] Bude, Heinz, 2015, S. 41
[11] vergleiche: Bude Heinz, 2015, S. 42f
[12] WZB: Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin. Die Vermächtnisstudie ist eine Kooperation von DIE ZEIT, infas, dem Institut für angewandte Sozialwissenschaft und dem WZB unter der wissenschaftlichen Leitung von Jutta Allmendinger.
[13] vergleiche: Allmendinger, Jutta: Zusammenhalt & Perspektive; Vortrag auf der Tagung: Zusammenhalt. Die Stadt als Lebensform. 18. – 20. Januar 2019, Evangelische Akademie Tutzingen. Sie leitete die Vermächtnisstudie.
[14] vergleiche: Inklusionsmaschine STADT, Werkstattgespräch vom 18.1.2019
[15] Gehl, Jan: Leben zwischen Häusern. Jovis Verlag, Berlin, 2012. Übersetzt von Gehl Architects Kopenhagen, Erstausgabe: Livet mellem husene, 1971. Die deutsche Fassung folgt der überarbeiteten englischen Neuauflage von 2010, S. 13
[16] Gehl, Jan, 2012, S. 13
[17] Bude, Heinz: 2015, S. 42
[18] Bude, Heinz, 2015, S.42
[19] Bude, Heinz, 2015, S.42
[20] vergleiche: Inklusionsmaschine STADT, Werkstattgespräch vom 18.1.2019
[21] Vergleiche: Siebel, Walter, 2015, S. 85
[22] Vergleiche: Löw, Martina 2015
[23] Bourdieu, Pierre in Stavrides, Stavros: Common Space: Die Stadt als Gemeingut. In Stavrides, Stavros, Heyden Matthias (Hg.): Gemeingut Stadt. Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt. nGbK, Berlin 2017, S. 17