Abstract: Der Beitrag bestimmt mithilfe von zwei Bezugstheorien von Bourdieu und Foucault, Raum als das Ergebnis von sozialen Aushandlungsprozessen, die vor allem durch Machtverhältnisse gekennzeichnet sind. Damit schließt sich der Beitrag des Konzeptes von Raum als Relation an und folgt nicht dem Konzept des Raums als Container. Der soziale Raum wird als soziales Konstrukt, welches durch Wissensordnungen und die Interaktionen von Menschen - Prozesse der Inklusion und Exklusion - geprägt ist, skizziert. Vor diesem Hintergrund erscheint es u.E. notwendig stärker die subjektive Perspektive auf den Raum und auf die Machtverhältnisse bei der Herstellung von Raum zu fokussieren. In einem ersten Schritt wird der Raumbegriff näher bestimmt.
Stichworte: relationaler Raumbegriff; Bourdieu; Foucault; Inklusions- und Exklusionsmechanismen; Interaktion
Inhaltsverzeichnis
Um „Raum“ als Bedingungsgefüge von In- oder Exklusionsprozessen wahr- (und an)zunehmen, ist es zunächst notwendig eine Abgrenzung vorzunehmen, die den Raum als solchen vom allgemein psychisch wahrnehmbaren Ort unterscheidet, denn ein Raum ist nicht automatisch gleichzusetzen mit einem Ort. „Ein Ort ist […] eine momentane Konstellation von festen Punkten. Er enthält einen Hinweis auf eine mögliche Stabilität. […] Ein Raum [hingegen] entsteht, wenn man Richtungsvektoren, Geschwindigkeitsgrößen und die Variabilität der Zeit in Verbindung bringt“ (Certea 2015, 345). Der Raum besteht aus Beziehungen von unterschiedlichsten Elementen, die zudem in Bewegung sind. Die Bewegung entwickelt oder gibt Richtung und Zeit vor, deswegen ist Raum nur im Kontinuum von Zeit zu betrachten. Als solcher ist Raum nicht eindeutig, nicht stabil und hat nichts Eigenes. Raum ist etwas Gewordenes und sollte nicht als etwas Gegebenes betrachtet werden (vgl. Ciompi 1988, 82f.). Somit kann Raum nicht als immobile Grenze verstanden werden. Raum und Zeit bedingen sich wechselseitig und ohne das jeweilige andere ist keines von beiden existent. Zudem besitzt der Raum gegenüber Zeit keine Vorherrschaft und umgekehrt, da beide immer der Unbeständigkeit der Veränderung unterliegen. Zeit entsteht aus Bewegung – das bedeutet im Umkehrschluss: „Unbeweglichkeit ist das nichtexistieren von Zeit“ (ebd., 112). In diesem Zusammenhang wird die Abhängigkeit von materiell feststellbarem Raum erkennbar, denn wenn dieser nicht existent wäre, würde Bewegung nicht stattfinden können, da es kein „Hier“ und kein „Dort“ gäbe. Raum und Zeit ergeben sich aus dieser Wechselseitigkeit heraus und werden durch einander bestimmbar (ebd., 108ff.). Sie sind nicht unendlich, sondern veränderlich und besitzen keinen „Ewigkeitscharakter“ (ebd., 83).
Die Welt, wie sie wahrgenommen wird, also durch Raum und Zeit bestimmt, ereignet sich (vgl. Cramer 1996, 23). Folglich sind Raum und Zeit ohne konkrete Ereignisse nicht denkbar. „Als ein „Ereignis“ ist somit jede beliebige Art von Veränderung zu betrachten, deshalb stellt selbst noch ein ruhender Körper, ja letztlich überhaupt jede Zusammenballung von Materie und sogar von Energie ein „Ereignis“ in diesem Sinne dar“ (Ciompi 1988, 96). Die ganze Wirklichkeit besteht im Grunde ausschließlich aus verschieden Ereignissen und all diese beeinflussen sich gegenseitig (ebd., 97). Aus allen Begebenheiten wird ein einheitliches Ganzes, ein „Zeit-Raum-Ereigniszusammenhang“ (ebd., 124). „Zeit, Raum und materielles Geschehen entwickeln sich gemeinsam wie eine unendlich vielfältige und farbenprächtige Blume, oder besser noch, wie ein phantastisch formenreiches Feuerwerk konzentrisch nach allen Seiten ins Nichts hinaus.“ (ebd., 127)
Die menschliche Entwicklung unterliegt den Prozessen der äußeren und inneren Zeit. Äußere Zeit wird durch die sich verändernden Rahmenbedingungen der Umwelt hergestellt. Diese haben Einfluss auf die innere Zeit – (die interne Zeit) eines Menschen. Sie verlaufen nicht parallel zu einander, sondern müssen vom System miteinander synchronisiert werden. „Die innere räumliche und zeitliche strukturelle Ordnung befindet sich in einem Ungleichgewicht zu der sie umgebenden Umwelt. Indem der Rhythmus, die Pulsation, die Eigenfrequenz des Systems sich von der äußeren Zeit unterscheidet, ist eine Wechselwirkung erforderlich, über die diese raumzeitlichen Strukturen miteinander in Beziehung treten können.“ (Lanwer 2002, 1991) Äußere Veränderungen gestalten innere Entwicklungsprozesse, Erleben, Ereignis und Erkenntnis stehen dabei in unmittelbarem Zusammenhang. Da, wie oben umschrieben, Raum und Zeit auch Beziehungsgrößen menschlicher Wahrnehmung sind, müssen Räume als Raumzeitstrukturen gedacht werden, da Entwicklung nur in Abhängigkeit dieser Strukturen erfolgen kann. In der Betrachtung von menschlichem Leben und menschlicher Entwicklung wird das Wechselverhältnis von Raum und Zeit in vielfacher Hinsicht deutlich. Leben entwickelt sich durch zeitliche und räumliche strukturbildende Prozesse. Beide Komponenten haben einen festen Bezug zur Selbstorganisation[1], die alle lebenden Systeme zu eben diesen werden lassen. „Jedes lebende System, gleichgültig, ob es sich dabei um eine Zelle, einen ganzen Organismus, eine Gemeinschaft oder eine bestimmte Gesellschaftsform handelt, besitzt eine spezifische Struktur und ein spezifisches inneres Beziehungsgefüge [...] “ (Hüther 2005, 48).
Mit der bisherigen Darstellung deutet sich an, dass auch Entwicklung immer räumlich bezogen ist und in Raumzeitstrukturen stattfindet. Das Zusammenspiel von Raumzeitstrukturen wird vor diesem Hintergrund auch durch Beziehungen, Interaktionen und die Anordnung von sozialen Gütern ausgestaltet. In diesem Zusammenhang wird Raum als sozialer Raum kreiert. Er wird durch Zeichen vermittelt, die ebenfalls Abgrenzung und Zugehörigkeit[2] herstellen. Somit prägt er als solcher individuelle und institutionelle Identitäten. Mit sozialen Räumen sind demnach relationale Gebilde gemeint, die durch wechselseitig miteinander agierende Akteure und deren Beziehungen zueinander sozial konstruiert werden. In diesem Zusammenhang werden Menschen- und Selbstbilder entworfen oder immer wieder reproduziert, die In- oder Exklusionsprozesse maßgeblich mitbestimmen. Folglich hat menschliches Handeln im sozialen Raum auch Auswirkungen auf Entwicklungsmöglichkeiten oder die Verhinderung eben dieser. In diesem Sinne wird Entwicklung nach Feuser (1995) folgendermaßen bestimmt: „Entwicklung ist für den einen wie für den anderen Menschen jeweils primär abhängig vom Komplexitätsgrad des jeweils anderen und erst in zweiter Linie von den Mitteln und Fähigkeiten des eigenen Systems und primär geht es dabei um das, was aus einem System durch vorgenannte Zusammenhänge der Möglichkeit nach werden kann und wiederum erst in zweiter Linie um das, was er im Moment gerade ist.“ (128f - Hervorhebungen im Original) Demzufolge ereignet sich Entwicklung immer im Wechselverhältnis von den vorherrschenden Rahmenbedingungen und den Angeboten, die einem Menschen für die individuelle Entwicklung zur Verfügung gestellt werden. Somit werden im sozialen Raum Vernetzungen widergespiegelt, welche vor dem Hintergrund der eigenen Perspektive und intersubjektiven Gebrauch von Zeichen und Ordnungen sehr unterschiedlich sind, da sie geprägt sind von differenten Welt- und Menschenbildern, die die soziale Entwicklungssituation stark beeinträchtigen können. Defizitäre Annahmen über einen Menschen, der als „behindert“ bezeichnet wird, bedeuten, dass Entwicklungsmöglichkeiten nicht zur Verfügung gestellt werden. Ebenfalls Feuser folgend (1995) kann deshalb festgestellt werden, dass Be:Hinderung „… letztlich Ausdruck dessen [ist]:
Eine Behinderung wird konstruiert, wenn der Mensch nicht ganzheitlich als bio-psycho-soziale Einheit[3] angenommen und betrachtet wird. Alle Ebenen korrespondieren miteinander, beeinflussen sich wechselseitig und sind abhängig voneinander. Die biologische Ebene, welche für die individuellen natürlichen Voraussetzungen des Menschen steht, spiegelt sich auf der sozialen Ebene wieder, die die Basis für die Ausformung der psychischen Ebene darstellt. „Das Psychische entwickelt sich insofern auf der Grundlage der biologischen Ebene aufgrund der praktischen und sozialen Erfahrungen eines Menschen im Ergebnis seiner Wechselbeziehungen mit anderen Menschen und den Dingen seiner Umwelt.“ (Lanwer 2006, 28)
Die Wahrnehmung von Be:Hinderung beruht auf impliziten Wissen und korreliert mit den gesellschaftlichen Annahmen, die zu unreflektierten und stereotypen Zuschreibungen werden, z.B. Menschen mit „geistiger Behinderung“ seien „wie Kinder“, nicht „bildungsfähig“ oder auf eine „schützende Umgebung“ angewiesen. In diesem Zusammenhang werden sie als „bildungsunfähig“ adressiert, ihnen werden Lerninhalte und Bildungsmöglichkeiten vorenthalten, weil nicht davon ausgegangen wird, dass komplexe Inhalte verstanden werden. Es wird eine Unmündigkeit konstruiert, die eine „schützende Umgebung“ notwendig macht, weil selbstbestimmte Entscheidungen verunmöglicht werden.
Eine Beeinträchtigung wird zur Behinderung, wenn die Angebote durch die Außenwelt so gestaltet werden, dass sie nicht die vorhandenen Ausgangslagen der Wahrnehmung-, Denk- und Handlungsstruktur berücksichtigen, d.h. nicht adäquat ansprechen bzw. sich nicht in entsprechender Art in Weise in Beziehung setzen. „Behinderung wird vor diesem Hintergrund als Prozessgeschehen verstehbar, innerhalb dessen sich ein Mensch mit einer biologischen, psychischen, und/oder sozialen Beeinträchtigung seine gegenständliche und soziale Umwelt unter erschwerten Bedingungen aneignet.“ (Stein 2007, 310) In diesem Sinne sind soziale Räume nicht als einfache Orte zu definieren, an denen Menschen aus unterschiedlichen Beweggründen miteinander zusammenkommen und/oder miteinander leben. Vielmehr sind es Verhältnisse, aus denen Lebenswirklichkeiten entstehen, die für Menschen eine vielschichtige und nicht unbedingt miteinander übereinstimmende Bedeutung haben, z.B. kann die gleiche Institution als Arbeitsplatz, Begegnungsplattform, als ein Ort der Gewalt, ein Schonraum oder funktionales Gefüge, etc. wahrgenommen und beurteilt werden. Je nachdem gewichtet jeder/ jede die Bedeutung dieses Sozialraums auf unterschiedliche Weise.
Das bedeutet, Raum ist nicht für alle Menschen der gleiche Raum, sondern er wird individuell wahrgenommen und sozial produziert. Raum strukturiert Gesellschaft und soziale Begegnungen und wird zugleich durch die Gesellschaft und die Begegnungen strukturiert. Hierin besteht auch das Änderungspotential für Raum, er ist nicht statisch oder naturgegeben, sondern unterliegt Veränderungsprozessen die vor allem sozialer Natur sind (vgl. Werlen & Reutlinger 2005). Den sozialen Raum als festes Gebilde zu fixieren, ist vor diesem Hintergrund also unmöglich, weil dieser unter der individuellen Wahrnehmung und Zuschreibung der verschiedenen Teilnehmer*innen sich stets wandelt und durch sie geprägt wird. Demnach gestalten sich über Angebote, Aufforderungen und Reaktionen Interaktionen in diesen Räumen. Begegnungen enthalten oft abweichende Erwartungen und werden ebenso ungleich bewertet. So unterschiedlich jeder soziale Raum konstruiert ist, so verschieden sind auch die Zeichen und Repräsentationssysteme[4] der Menschen, die dort agieren. In sozialen Räumen wirken diese ‚unsichtbaren‘ raumstrukturierenden Zeichen- und Repräsentationssysteme auf die Menschen, die sich in ihnen bewegen, ein und gehen von ihnen aus. Diese Systeme sind symbolvermittelt und verfügen über eine ordnende, klassifizierende und bedeutungsgebende Struktur, die Orientierung schaffen, aber auch Stigmatisierungstendenzen verfestigen können (vgl. Schröder 2016, 95f.).
Unter Bezugnahme auf Bourdieu und Foucault soll das Verhältnis von Raum, Ordnung, Wissen und Sozialem im Folgenden näherer betrachtet werden.
Sich auf die Theorie des sozialen Raums von Pierre Bourdieu zu beziehen, impliziert, dass Raum etwas relationales ist. In den „Feinen Unterschieden“ beschreibt Bourdieu die Relationalität des Raums über die Anordnung von Menschen oder Gruppen nach ihrem Kapitalvermögen. Der angeeignete physische Raum besteht aus Dingen oder Körpern, die raum-zeitlich gebunden sind, wobei jeder dieser „Orte“ zueinander in Relation steht – in einer Ordnung zueinander.
Raum und soziale Ordnung sind nach Bourdieu untrennbar miteinander verbunden. „Was existiert, ist ein sozialer Raum, ein Raum von Unterschieden, in denen die Klassen gewissermaßen virtuell existieren, unterschwellig, nicht als gegebene, sondern als herzustellende. […] Der soziale Raum ist eben doch die erste und letzte Realität, denn noch die Vorstellungen, die die sozialen Akteure von ihm haben können, werden von ihm bestimmt“ (Bourdieu 2015b, 365). Ferner wird der soziale Raum von den Individuen gestaltet, jedoch nur im Rahmen ihrer Gestaltungsmöglichkeiten, d.h. in Relation zu ihrer Positionierung im sozialen Gefüge – welcher Ausdruck ihrer Verfügbarkeit über Kapital ist.[5]
Der soziale Raum besitzt nach Bourdieu demnach eine Struktur oder wie er es bezeichnet „gesellschaftliche Topologie“: „Einige Menschen stehen „oben“, andere „unten“, noch andere „in der Mitte“ (Bourdieu 2015a, 35). Die Charakteristika erlangt der Raum durch die Relationen der Individuen zueinander. Diese Relationen wiederum sind bestimmt durch die Verfügbarkeit der Kapitalformen (soziales, kulturelles und ökonomisches Kapital[6]) und den damit in Verbindung stehenden Habitus des jeweiligen Individuums.
Der Habitus – im Sinne einer Disposition – hat die Funktion inne, die Praktiken und Güter eines Akteurs, wie auch einer Klasse, zu verbinden. „Der Habitus ist das generative und vereinheitlichende Prinzip, das die intrinsischen und relationalen Merkmale einer Position in einen einheitlichen Lebensstil rückübersetzt“ (Bourdieu 2015a, 360). Folglich bringt der Habitus unterschiedliche Praktiken hervor und dient zugleich der Unterscheidung von Praktiken der einzelnen Akteure. Über den Habitus – die verleiblichte Wahrnehmungs- und Ordnungsstruktur – werden unterschiedliche Praktiken wahrgenommen und kategorial durch gesellschaftliche Zuschreibungen geordnet. Die Anwendung dieses individuell verhafteten und gesellschaftlich geprägten Gliederungsprinzips führt zu symbolischen Unterscheidungen zwischen den Individuen. Bezogen auf die Frage der Konstituierung von Raum, ist der Habitus als verleiblichte soziale Raumstruktur zu verstehen und als solcher vermittelt er wiederum Raum bzw. Räumlichkeit. Durch den Habitus – die verleiblichte Struktur – oder über den Raum der Disposition des einzelnen Akteurs wird die soziale Position in einem Raum rückübersetzt in die eigene bezogene Position (vgl. ebd., 359). Folglich entspricht jeder (sozialen) Positionsklasse eine Habitusklasse.
In der Analyse des sozialen Raums unterscheidet Bourdieu zwischen dem „Raum der konstruierten Klassen“ und „dem Raum der Praktiken“ (Bourdieu 2015a, 355). Damit wird deutlich, dass die Analyse des sozialen Raums eine „adäquate Interpretation der Analyse des Verhältnisses zwischen der sozialen Position (relationaler Begriff), den Dispositionen (oder dem Habitus) und der Position, die jemand bezieht, der „Wahl“, die die sozialen Akteure in den unterschiedlichsten Praxisbereichen treffen“ (ebd., 356) impliziert.
Aus der Perspektive der Theorie von Bourdieu gilt: „Was existiert, ist ein sozialer Raum, ein Raum von Unterschieden, in denen die Klassen gewissermaßen virtuell existieren, unterschwellig, nicht als gegebene, sondern als herzustellende“ (ebd., 357). Der Raum scheint nach Bourdieu determiniert für die einzelne Person, denn die einzelnen können nur unter größten Kraftanstrengungen ihre Position verändern.
Mithin schreibt Bourdieu dem sozialen Raum zwei Pole zu, zwischen denen sich die Menschen bewegen – dem Pol der Macht und dem Pol der Ohnmacht. Macht bestimmt Bourdieu als symbolische Macht, d.h. „ …die in dem Maße existiert, wie es ihr gelingt, sich anerkennen zu lassen, sich Anerkennung zu verschaffen“. Eine „Macht, die die Macht hat, sich in ihrer Wahrheit als Macht, als Gewalt, als Willkür verkennen zu lassen“ (ebd. 82).
Ähnlich wie Bourdieu bestimmt auch Foucault den Raum als relationales Gebilde, allerdings mit Blick auf die Herstellung von Wissensordnungen. Um mit Foucault auf Fragen der Inklusion und Exklusion im sozialen Raum zu antworten, muss zum einen sein Raumverständnis skizziert und zum anderen aber auch seine Machtkonzeption bestimmt werden.
Michel Foucault entwirft in seiner Theorie einen epistemologischen Raum - der Raum entsteht für ihn aus einer Wissensordnung bzw. ist Ausdruck einer Wissensordnung. Als solchen bestimmt er ihn relational aber auch in seiner Historizität: „wir leben in einer Zeit, in der sich uns der Raum in Form von Relationen der Lage darbietet“ (ebd., 318). Dies verwirklicht sich ebenfalls in seiner Relationalität oder den Beziehungen zwischen einzelnen Punkten oder auch Akteuren. Zudem entstehen aus den Relationen wieder Räume, die „…mit zahlreichen Qualitäten behaftet sind und möglicherweise auch voller Phantome steck[en]“ (ebd., 319).
Zur Bestimmung von Raum differenziert Foucault das Nirgendwo – „Orte ohne realen Ort“ – und die Gegenorte - „ […] tatsächlich verwirklichte Utopien, in denen die realen Orte, all die anderen realen Orte, die man in der Kultur finden kann, zugleich repräsentiert, in Frage gestellt und ins Gegenteil verkehrt werden. Es sind gleichsam Orte die außerhalb aller Orte liegen, obwohl sie sich durchaus lokalisieren lassen. Da diese Orte völlig anders sind als all die Orte, die sie spiegeln und von denen sie sprechen, werde[n] […] sie im Gegensatz zu den Utopien als Heterotopien bezeichne[t]“ (Foucault 2015, 320). Die Heterotopien differenziert Foucault in Krisenheterotopien, Abweichungsheterotopien - „Orte, an denen man Menschen unterbringt, deren Verhalten vom Durchschnitt oder von der geforderten Norm abweicht“ (ebd., 322), Heterotopien der Zeit (wie. z.B. Feste) oder der Ewigkeit (z.B. Bibliotheken) sowie illusorische Heterotopien (Freudenhäuser) und kompensatorische Heterotopien.
Kliniken sind Abweichungsheterotopien für Foucault „Die Klink ist kein Instrument zur Entdeckung einer noch unbekannten Wahrheit, sondern eine bestimmte Methode der systematischen Präsentierung und Anordnung der schon erkannten Wahrheit“ (1999b; 75). In der Geburt der Klinik erörtert Foucault die „Archäologie des ärztlichen Blicks“, indem er aufzeigt wie das Schauen auf den kranken Körper sich bis zum 19. Jahrhundert grundlegend verändert hat. Am Beispiel des Verhältnisses von Zeichen und Symptom, Tod und Fieber folgert Foucault, dass die Medizin sich wandelt von der Medizin der Krankheit im 18. Jahrhundert hin zur „Medizin der pathologischen Reaktionen“ im 19. Jahrhundert und mit leichten „methodologischen Modifikationen“ auch im 20. Jahrhundert (Foucault 1999b: 204). Im Laufe der Jahrhunderte wandelt sich der Ort der Krankheit von der Familie zur Klinik.
Mit der Bezugnahme auf die Klinik als eine Heterotopie soll auf die Wechselwirkung zwischen den Gegenorten und der Etablierung von Wissensordnung verwiesen werden. In den Heterotopien drücken sich Wissensordnungen aus, wenn Foucault u.a. für diese Heterotopien bestimmt, dass sie wandelbare, festgelegte Funktionsweisen in einer Kultur haben (vgl. ebd.).
Wissensordnungen werden durch machtvolle Beziehungen nach Foucault vollzogen, wobei er im Kontext von „Überwachen und Strafen“ drei Machtypen differenziert. Der erste Machttyp die Ausschließung, hier verweist er auf die Hexenverbrennung oder auch Verbannungen oder Einschließungen, wie im Falle der Pesterkrankten. Der zweite Typ ist die „innere Einschließung“ in Form der modernen Asyle und Internierungsanstalten – die Integration der zunächst Ausgesonderten. Im dritten Machttyp – dem Gefängnis – werden die Machtwirkungen der Ausschließung und der inneren Einschließung verbunden. In diesem Typ verknüpfen sich Disziplinierungspraktiken und diskursive Praktiken (Wissenschaft) miteinander, denn die Disziplinierungspraktiken bieten den Humanwissenschaften detailliertes Wissen über das Subjekt, zugleich verfügen die Humanwissenschaften auch über Disziplinierungspraktiken im Sinne der Prüfung und Kontrolle von Wissen. Folglich gilt: „In einer Gesellschaft […] wird der soziale Körper von vielfältigen Machtbeziehungen durchzogen, charakterisiert, konstituiert“ (Foucault 1999b)
Foucault fordert eine Machtanalyse: „Es geht vielmehr darum, die Macht an ihren Grenzen, in ihren allgemeinen Mechanismen oder ihren Gesamtwirkungen zu analysieren. Es geht vielmehr darum, die Macht an ihren Grenzen, in ihren äußersten Verästelungen, dort, wo sie haarfein wird, zu erfassen, die Macht also in ihren regionalsten und lokalsten Formen und Institutionen zu packen, besonders dort, wo sie sich über die Rechtsregeln, von denen sie organisiert und begrenzt wird, hinweggesetzt und sich konsequent über diese Regeln hinaus verlängert, sich in Institutionen eingräbt, in Techniken verkörpert und zu materiellen, vielleicht sogar gewaltsamen Interventionsinstrumentarien greift“. (ebd. 42) Den zweiten Aspekt in der Machtanalyse sieht Foucault darin die Macht dort zu analysieren, wo ihre Intention in der Praktik aufgeht (vgl. ebd.) Er unterstreicht, dass Macht nicht ein „massives und homogenes Herrschaftsphänomen“ (ebd. 44) ist, sondern es sich um etwas handelt: „was die einen haben und ausschließlich besitzen und die anderen nicht haben, weshalb sie ihr unterworfen sind“ (ebd. 44). Macht zirkuliert und funktioniert in ihrer Verkettung (vgl. ebd.). Im Sinne von Foucault muss Macht ausgehend von den kleinen Mechanismen, „die ihre eigene Geschichte, ihren eigenen Weg, ihre eigene Technik und Taktik haben“ (ebd. 45/46) analysiert werden und letztlich kann aber diese „Macht über diese subtilen Mechanismen nur dann ausgeübt werden, wenn sie Wissen oder vielmehr Wissensapparate bildet, organisiert und in Umlauf bringt, die nicht als ideologische Begleiterscheinung oder Gebäude funktionieren“ (ebd. 49).
Zusammenfassend kann festgehalten werden, nach Foucault entstehen Räume durch Wissensordnung oder sind Ausdruck einer bestimmten Ordnung des Wissens und werden machtvoll aufrechterhalten. Zugleich entstehen soziale Wissensordnungen auch durch räumliche oder topologische Ausgrenzung, auch hier liegt wie von Bourdieu in dem Verhältnis zwischen Habitusklasse und Positionsklasse formuliert, ein nicht aufzulösendes Wechselverhältnis vor. Foucault beschreibt, dass die soziale Wissensordnung zu dem Zeitpunkt ihrer Wirkmächtigkeit nicht diskursivierbar ist – nicht auflösbar und verstehbar – und damit wird es zum Außen des Denkens und zugleich zur Grundlage des Denkens.
„Räume entstehen und bestehen durch das aktive Organisieren durch Positionieren zueinander, durch vernetzte Interaktionen zwischen Individuen und Gruppen und deren reflexive Steuerung ihres eigenen Handelns.“ (Jantzen 2014, 91)
Raum ist demnach nicht ausschließlich ein soziales Konstrukt, oder nur eine Umgebung eines Individuums, welche durch Ein- und Ausschlüsse, die Verhältnisse zwischen den Menschen beeinflussen, sondern ein interaktioneller Raum, der durch Vorstellungen und Wissensordnungen gerahmt ist, an denen sich die Menschen in ihrem Miteinander orientieren. (vgl. Frehse 2016) Raum besitzt folglich eine doppelte Dimension: er ist eine situationsbedingte Umgebung und die Umgebung eines Selbst. „Der Raum fungiert also nicht nur als bloßes physisches Setting, sondern er wirkt auch auf das soziale Leben ein als physisches Konditionierungsmedium von Interaktionen“ (ebd. 8). Wissensordnungen bestimmen die Interaktionen und beeinflussen diese. Selbstbilder werden unter diesen Zusammenhängen gestaltet und auch durch Erwartungen gesteuert. Räume sind soziale Praxen und damit ein guter Zugang den Verhandlungsprozess von Inklusion und Exklusion zwischen den Akteuren zu betrachten.
In Punkt 1 wurde festgestellt, dass für den Menschen, der ein umweltoffenes System darstellt, dialektische Austauschverhältnisse stattfinden müssen, damit Entwicklung vollzogen werden kann. Das bedeutet, der Mensch braucht neue und/oder unbekannte Anreize durch seine Umwelt, die das bisher Erkannte und Erworbene irritieren und eine Reaktion erfordern, um dieses Unbekannte in das bestehende System aufzunehmen und in subjektiv sinnvolle Antworten umzuwandeln. „Diesen Prozessen der Selbstorganisation, die aufgrund äußerer Ereignisse, die Zustandsveränderungen des zentralen Nervensystems zu veranlassen vermögen und dadurch innerviert werden, ist die Konstruktion der auf diese Weise erfahrbaren Welt und damit die Entstehung unserer Welt in uns und des Wissens über die Welt eigen.“ (Feuser 2004, 124)
Unter Berücksichtigung der bisher vorgestellten Erläuterungen zu raum-zeitlichen Strukturen sollte durch die komprimierte Beschreibung von Entwicklungsprozessen eine Verbindung geschaffen werden, die aufzeigt, dass lebendige Systeme über eine eigene Geschichte und Erfahrungen verfügen, die die Möglichkeit zur Entwicklung beinhaltet. Der Dreisatz Erfahren – Begreifen – Verstehen ist „… eine Zeit-Raum-Konstellation, die in ihrer Abfolge nicht willkürlich umkehrbar ist, und es ist eine Abfolge, deren Einzelelemente jedes für sich benötigt werden. Dort wo die Erfahrung ausfällt, kommt es zu keinem Begreifen und Verstehen. Dort, wo die Erfahrung nicht vom Begreifen begleitet wird, bleibt es bei unzusammenhängenden Erlebnissen. Dort, wo erfahren und begriffen wird, ist die Basis für Verstehen gelegt.“ (Radtke 2006 o.S.) In Bezugnahme auf die zwei Konzepte von Raum muss festgehalten werden, Raum ist elementar für die menschliche Entwicklung und damit für die Aneignung von Welt im doppelten Sinne. Über den Raum, gestaltet durch seine Erscheinung, die stattfindenden Ereignisse, Gegenstände und kulturellen Entwürfe, eignet sich der Mensch seine Welt an und umgekehrt, d.h. es werden soziale Ordnungen und Wissensordnungen verleiblicht.
Unter Bezugnahme auf Bourdieu kann zudem formuliert werden: ungleiche Bedingungen werden räumlich fixiert und durch vermeintliche Homogenität reproduziert. Heterogenität wird unsichtbar gemacht, denn wenn z.B. ganz allgemein von den „Behinderten“ die Rede ist, wird häufig ein selbstverständlicher Zusammenhang zwischen biologischen und naturgegeben Unterschieden zwischen einer Beeinträchtigung und Vollkommenheitsvorstellungen vorausgesetzt. Es werden Zuschreibungen vorgenommen, die für all diejenigen, die unter sowie in diesen Bedingungen leben, gelten. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall, nur die äußeren Zuschreibungen sind homogen und starr, dadurch können sie auf Räume übertragen werden und eine Vertuschung der sozial hergestellten Realität stattfinden. Unterschiedliche Kapitalformen werden zur Verfügung gestellt oder entzogen. In diesem Sinne wird eine gesellschaftliche Ordnungsfunktion hergestellt und beständig erhalten. Daraus ergibt sich, dass Raum an sich nicht das Problem darstellt, da Räume nicht „einfach“ entstehen, vielmehr sind sie nicht „als Gegebenheiten zu betrachten, die dem Sozialen vorausgehen, sondern sie sind als Phänomene zu untersuchen, die erst durch soziale Praxis entstehen“ (Katjetzke & Schroer 2010, 202).
Der soziale Raum wird durch die Anordnung von Individuen hergestellt und er strukturiert soziale Prozesse vor. Er bildet soziale Ordnung ab und über ihn werden sozialen Ordnungen (wieder)hergestellt. „Dieser soziale Raum ist also von einer penetranten Realität und wir kämpfen unablässig gegen ihn an, z.B. bestimmte Menschen können wir nicht treffen, andere, denen wir lieber aus dem Weg gehen würden, treffen wird. Allerdings ist dieser Raum veränderbar.“ (Bourdieu 2015a, 37) Der Raum entsteht durch Wechselwirkungen und kann als solcher nur über seine Grenzen definiert werden. Mithin ist der Raum mit Prozessen verbunden und impliziert folglich für die Frage nach dem Inklusiven sozialen Raum, dass dieser den Anspruch hat, dass jedem Menschen die volle und selbstbestimmte Teilhabe an und in allen Lebens- & gesellschaftlichen Bereichen ermöglicht wird.
Wie der Beitrag aufzeigen will, besteht Raum aus wechselseitigen Beziehungsgeflechten, die durch ihre Akteure geformt und bewegt werden (können). In diesen wechselseitigen Interaktionen entfalten sich die Mechanismen in der `Inklusions- sowie `Exklusions-Geeignete´ konstruiert werden. Was impliziert dies für Forschung unter der Maßgabe von Inklusion und Exklusion? Die Forschung zum Raum oder zur Räumlichkeit muss kontextualisiert werden, denn diese Forschung ist immer Forschung die sich um die Machtfrage gruppiert bzw. mit der Frage – wer bestimmt hier über wen? – befassen muss. Mit Foucault gesprochen wäre interessant wer, wann und warum spricht und gehört wird.
Abschließend bleibt festzuhalten: der soziale Raum ist kein machtfreier Ort. Einen machtfreien Ort gibt es nicht, insofern gibt es auch kein `Außerhalb´ von Machtverhältnissen und von daher nicht die Frage danach, OB Machtverhältnisse vorhanden sind, sondern vielmehr des WIE und auf welche Weise. Entwicklungsmöglichkeiten sowie Ex- und Inklusionsprozesse korrespondieren immer auch mit den gegebenen Strukturen von Macht, die sich über bestimmte Wissensordnungen konstituieren.
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Stein, Anne-Dore (2007): Be-Hinderung und Sozialer Ausschluss-ein untrennbarer Zusammenhang. In: Anhorn, Roland; Bettinger, Frank; Stehr, Johannes ( Hrsg.): Sozialer Ausschluss und Soziale Arbeit. Positionsbestimmungen einer kritischen Theorie und Praxis Sozialer Arbeit (Perspektiven sozialer Arbeit). Wiesbaden: Springer VS, S. 307-318
[1] Eine komplexe Auseinandersetzung zur Selbstorganisation kann im Rahmen des Artikels nicht im angemessenen Maße vollzogen werden, deshalb sei an dieser Stelle auf Maturana &Varela (1987), sowie auf Jantsch (1979) verwiesen.
[2] Lotman (2010) bezeichnet diese Form der intersubjektiven Prozesse als Semiosphäre. „Eine Semiosphäre ist der gesamte Zeichen gebrauchende, also semiotisch organisierte Raum einer Kultur. Semiosphäre sind zeichenvermittelte Räume, welche durch menschliche Kultur entstehen und diese in Form des Sprachgebrauchs gleichzeitig erst ermöglichen. (ebd. 165) So wie der Mensch diese Zeichen einsetzt und gebraucht, formt und entwirft er die Semiosphäre immer wieder neu. Die eine Semiosphäre gibt es demnach nicht, sondern viele Semiosphären, die miteinander verbunden und gleichzeitig getrennt voneinander sind. Dies geschieht durch eine hierarchisierende Ordnung, welche in Form einer Abgrenzung durch eine Membran an den Rändern ausgestaltet wird. Die Funktion der Membran liegt darin, das ungefilterte Einströmen von außen zu regulieren und in das Innen subjektiv einzubauen.
[3] „Die biologische Einheit stellt den Bereich dar, in dem der Mensch als körperliches, natürliches Wesen erscheint. Die psychologische Ebene bringt zum Ausdruck, dass der Mensch als Subjekt psychisch, regulierter Tätigkeit auftritt, d.h. beispielsweise wahrnimmt, empfindet, denkt und handelt. Die soziale Ebene ist als die Ebene zu begreifen, auf der ein Mensch in Beziehung tritt zu seiner sozialen Wirklichkeit, d.h. mit anderen kommuniziert, interagiert und kooperiert.“ (Lanwer 2006, 26)
[4] Zeichen- und Repräsentationssysteme lassen sich unter anderem an Körpersprache (Mimik und Gestik) oder ästhetisch z.B. durch Kleidung und/ oder verwendeten Chiffren im Sprachgebrauch bestimmen. Ebenso kann die Nutzung der Räume (flexible Möglichkeiten oder starre Vergaben zur Raumnutzung, selbständiges Betreten oder Verlassen, Barrierefreiheit auf verschiedenen Ebenen, etc.) über die Rolle und das Verständnis von Macht- und Dominanzverhältnisse der Akteure geben
[5] Nicht erst durch die PISA- Studien (2016) ist bekannt, dass sich Bildung in Deutschland „vererbt“ wird. Schüler*innen aus Elternhäusern, in denen die Eltern z.B. keinen oder einen Hauptschulabschluss haben, sind an Gymnasien sehr schwach vertreten, im umgekehrten Fall bilden Schüler*innen am Gymnasium den Durchschnitt. Herkunftseffekte entstehen aus kategorialen Zuschreibungen und bestimmen den Bildungs- (miss)-erfolg (vgl. Maaz et al. 2008).
[6] Ökonomisches Kapital „[…] ist unmittelbar und direkt in Geld konvertierbar und eignet sich besonders zur Institutionalisierung in Form des Eigentumsrechts“ (ebd. 52). Kulturelles Kapital kann in drei Formen unterschieden werden, wie dem inkorporierten, das körpergebunden und verinnerlicht ist. Es ist förmlich der eigene Bildungsweg, das Angeeignete kann nicht „genommen“ werden. Das inkorporierte Kapital kann über Verfahren auch objektiviert werden, dann spricht Bourdieu von institutionalisiertem Kulturkapital, wie z.B. Titel oder Abschlüsse. Die dritte Form stellt das objektivierte Kulturkapital dar, dieses ist „materiell übertragbar“. Solche Kulturobjekte können beispielsweise Gemälde oder Bücher sein. Soziales Kapital „[…] ist die Gesamtheit der aktuellen und potentiellen Ressourcen, die mit dem Besitz eines dauerhaften Netzes von mehr oder weniger institutionalisierten Beziehungen gegenseitigen Kennens oder Anerkennens verbunden sind; oder, anders ausgedrückt, es handelt sich dabei um Ressourcen, die auf der Zugehörigkeit zu einer Gruppe beruhen“ (ebd., 63).